Die Äskulapnatter

Die Äskulap­natter

Solang die Schlangen schlängeln …

Die Schlan­gen­ba­der sind davon über­zeugt, dass ihre Heil­quel­len nur so lan­ge spru­deln, wie die Äsku­lap­nat­ter in der Gegend sie­delt. Schon zur Zeit der Grün­dung des Bade­or­tes im 17. Jahr­hun­dert gab es sie hier. Bei den alten Grie­chen und Römern genoss die Schlan­ge beson­de­re Ver­eh­rung: Die Äsku­lap­nat­ter rin­gelt sich um den Stab, der seit alten Zei­ten die Medi­zin sym­bo­li­siert, das alte „Logo“ der Ärz­te und Apotheker.

Die scheue Wächterin

Wer in den Wäl­dern um Schlan­gen­bad wan­dert, kann mit etwas Glück der Wäch­te­rin der Quel­len begeg­nen: Deutsch­lands größ­te Schlan­ge gab dem Bade­ort sei­nen Namen und führt hier ein erstaun­li­ches Eigen­le­ben. Der süd­li­che Tau­nus ist der nörd­lichs­te Wohn­ort der Äsku­lap­nat­ter in Euro­pa und eine von ledig­lich drei Stel­len in Deutsch­land, an denen das scheue Tier vorkommt.

Das Schlan­gen­ba­der Tal bie­tet mit sei­nem mil­den Kli­ma und war­men Quel­len in ruhi­ger Abge­schie­den­heit nicht nur Kur­gäs­ten idea­le Bedin­gun­gen, son­dern auch die­ser Nat­tern-Art, die es sonst nur im medi­ter­ra­nen Kli­ma aus­hält. Der wär­me­spei­chern­de Schie­fer­bo­den des Tau­nus wirkt für die Kalt­blü­ter wie eine Fuß­bo­den­hei­zung. 

Auch wenn die Schlan­ge bis zu 1,90 Meter lang wird, kann sie den Men­schen nur durch ihren Anblick erschre­cken. Ansons­ten ist sie – wie die meis­ten Nat­tern – nicht mit Gift­zäh­nen bewaff­net und begnügt sich mit dem Ver­zehr von Klein­tie­ren oder Vogeleiern.

Die Äsku­lap­nat­ter steht auf der Roten Lis­te der gefähr­de­ten Arten. Natur­schüt­zer wie die hes­si­sche Arbeits­ge­mein­schaft für Amphi­bi­en- und Rep­ti­li­en­schutz (AGAR) ver­su­chen, die Art zu erhal­ten und kenn­zeich­nen eini­ge Tie­re mit Sen­dern zur Nach­ver­fol­gung. Federführend bei der Erfas­sung der Vor­kom­men und Schutz­maß­nah­men ist der Ver­ein Natur­schutz­haus e.V. in Wiesbaden.

Für die Kur­gäs­te in Schlan­gen­bad ver­an­stal­ten Schlan­gen-Exper­ten Vor­trä­ge und Exkur­sio­nen zu den Tro­cken-Bio­to­pen, die Tier­freun­de schon vor Jah­ren ein­ge­rich­tet haben. Vor allem für Kin­der, die noch nie eine Schlan­ge aus nächs­ter Nähe sehen konn­ten, ist die Begeg­nung mit dem harm­lo­sen Rep­til ein klei­nes Abenteuer.