Das fürst­li­che Bad

Das
fürst­li­che
Bad

Ba­den, schwit­zen und „Plä­sier“

Die Heil­kräf­te der war­men Quel­len wer­den Mit­te des 17. Jahr­hun­derts erst­mals be­kannt, aber bis der Ba­de­be­trieb in Schwung kommt, dau­ert es. Erst 1694/97 ent­ste­hen ein rich­ti­ges Ba­de­haus mit „Schwitz­stu­be“ und ein Gäs­te­haus, 1709 schließ­lich das groß­zü­gi­ge „Main­zi­sche Haus“ für Fürs­ten mit gro­ßem Hofstaat.

Das klei­ne Wald­tal wird zum feu­da­len Lu­xus­bad, des­sen Kur­lis­ten sich wie das „Who’s Who“ des 18. Jahr­hun­derts le­sen. Fürs­ten und Prin­zes­sin­nen mit gro­ßem Ge­fol­ge, Kar­di­nä­le, Ge­ne­rä­le, Di­plo­ma­ten, Kauf­leu­te und Ban­kiers re­si­die­ren in Schlangenbad.

Das il­lus­tre Ba­de­le­ben mit viel Plä­sier und so­gar Glücks­spiel aber er­lei­det mit Kriegs­be­ginn und der Fremd­herr­schaft un­ter Na­po­le­on ei­nen Ein­bruch. Erst 1835 mit dem Bau neu­er Bä­der nimmt eine wei­te­re Glanz­zeit des Kur- und Ba­de­be­triebs ih­ren Lauf. Schlan­gen­bad er­langt in der Ro­man­tik er­neut Welt­ruhm mit pro­mi­nen­ten Kur­gäs­ten aus Hoch­adel, Po­li­tik und Kunst.

Der au­ßer­ge­wöhn­li­che Er­ho­lungs­wert des Staats­ba­des ge­nießt seit­her in­ter­na­tio­na­les Renommée.

Glanz­vol­le Historie

1533
Ers­te Müh­le am „War­men Bach„ errichtet.

1657
Dr. B. Gloxin kauft Bär­stad­ter Bä­der für 2 Ohm Worm­ser Wein.

1687
Dr. Ben­ja­min Nie­sen ver­weist auf „wun­der­ba­re Wir­kung des Schlangen-Bads”.

1694/97
Ers­tes Gäs­te- und Ba­de­haus entsteht.

1700
Hain­bu­chen Al­leen wer­den zum Pro­me­nie­ren angelegt.

1709
Ein­tref­fen des Fürs­ten Al­brecht Ernst II von Öt­tin­gen mit gro­ßem Gefolge.

1709
Über­fall der „Schö­nen und Rei­chen„ durch fran­zö­si­sche Räuber.

1721
Ers­ter Ba­de­arzt Dr. Welcker wird angestellt.

1806
Ein­marsch na­po­leo­ni­scher Truppen

1819
Schlan­gen­bad wird ei­ge­ne Gemeinde.

1852
Be­such der rus­si­schen Za­rin Alex­an­dra Feodorowna

1880
Treff­punkt der gro­ßen Welt, dar­un­ter Kö­ni­gin Isa­bel­la von Spa­ni­en und die deut­sche Kai­se­rin Augusta.

1912
Neu­er Kur­gar­ten mit Kur­haus und Kolonnaden.

1928
Er­öff­nung des Thermalfreischwimmbades.

1949
Nach dem Krieg wie­der Kur­be­trieb als Hes­si­sches Staatsbad.