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Das Staatsbad berichtet:
Frühlingsblumenpflanzung im Kurpark

Auf Einladung von Bettina Gräfin Bernadotte fuhr Bärbel Storch und Lisa Offermanns von der Staatsbad Schlangenbad GmbH Anfang April auf die Blumeninsel Mainau. Dort blühte es bereits üppig und die Sonne strahlte über dem Bodensee. Die Insel, die stets von unzähligen Besuchern bevölkert ist, war menschenleer. Corona Auflagen ermöglichten keine touristischen Besuche. Es war ein trauriger Anblick trotz zauberhaftem Blütenmeer, diese Insel ohne Besucher zu erleben.
Voll beladen mit über 600 Frühlingsblühern fuhren wir wieder zurücknach Schlangenbad, die am nächsten Tag gleich gepflanzt wurden. Sie bringen Farbe und ein bisschen Frühling in unseren wunderschönen Kurpark.
Das Staatsbad berichtet:
Schlangenbader Waldpfade

Die Schlangenbader-Waldpfade sind ein Gheimtipp für Wanderer. Bürgermeister Marco Eyring, Dr. Michael Wilhelm – der großen Anteil an der Wegeführung hat –, Bereichsleiter des Forstamtes Wiesbaden-Chauseehaus, Herr Joachim Rippelbeck, sowie Herr Tim Schröter vom Gemeindeforst und Herr Kresov-Hahnfeld vom Naturpark fanden sich zu einem kleine symbolischen Umtrunk zur Eröffnung ein.
Die Pfade werden von Wanderern mit großer Akzeptanz angenommen und erhalten viel Lob.
Das Staatsbad berichtet:
Farngarten Schlangenbad

Das Anlegen des Farngartens nimmt erfreulichen Fortschritt. Die Urbarmachung und darauffolgend die Gartenwegeführung ist fertig und der Zaun, der den Garten umgeben muss, ist gesetzt. Die gGmbH ist gegründet, so dass Spenden herzlich gerne übermittelt werden können. Weitere Infos dazu kann man der Website des Gartens unter farngarten-schlangenbad.de entnehmen.

Interview mit Bärbel Storch für Radio Antenne Frankfurt
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Interview mit Tanja Sinzig-Huskamp, Schlangenapotheke Schlangenbad / 9.9.20
Lesen Sie hier das ganze Interview…
Interview mit Tanja Sinzig-Huskamp, Schlangenapotheke Schlangenbad / 9.9.2020
Bärbel Storch: Frau Sinzig-Huskamp ich freue mich sehr, dass wir uns heute zum „Wald-Gespräch“, hier im Adelheid Tal auf einer Bank treffen.
Sie sind hier geboren und eng mit dem Schlangenbader Wald verbunden.
Tanja Sinzig-Huskamp: Ja, ich bin hier geboren, aufgewachsen und sehr verwurzelt mit dem Ort. Ich sage immer schmunzelnd: Ich habe es nicht weit gebracht — damit meine ich natürlich nur das Örtliche. Und hier möchte und werde ich auch bleiben.
Der Schlangenbader Wald ist nicht nur mein Erholungsort, nein, er ist auch Kindheitserinnerung für mich. Dieser Wald war uns wie ein Spielplatz, eine Erlebniswelt und für uns Kinder, eine Welt in der wir immer neue Dinge fanden.
Bärbel Storch: Sie sind approbierte Apothekerin sowie auch staatlich geprüfte Heilpraktikerin, sehen Sie den Wald gesundheitsfördernd für Menschen?
Tanja Sinzig-Huskamp: Aber ja! Natürlich hat der Wald durch seine Ruhe, sein Klima, sein Licht und Schattenspiel eine enorme Wirkung auf unseren Körper und Psyche. Hierbei geht es gar nicht um sportliches Wandern oder körperliche Ertüchtigung, nein, der Wald wirkt auf uns ohne unser aktives Zutun, wohltuend beruhigend und entspannend.
In Japan wird der Wald in seiner gesundheitsfördernden Wirkung wissenschaftlich beschrieben und weitaus mehr geschätzt und propagiert als bisher bei uns. Aber auch bei uns in Deutschland erfährt der Wald u.a. durch den Autor und Förster, Peter Wohlleben, endlich nun auch Beschreibung und Aussage zu seiner außergewöhnlichen Wertigkeit.
Bärbel Storch: Sie kennen Schlangenbad von Kindheit an, also auch zu Zeiten, in welcher die „KUR mit kurenden Gästen“ den Ort belebten; wie hat sich in dieser Beziehung der Ort verändert?
Tanja Sinzig-Huskamp: Das stimmt. Ich kenne Schlangenbad noch aus der Zeit, als Kuren von Seiten der Krankenkassen bezahlt wurden und wir hier sehr viele Kur-Gäste begrüßten. Diese Zeiten sind leider längst vorbei.
Der Begriff „Kur“ hat heute m.E. eine andere Form, einen anderen Inhalt und eine andere Zielsetzung. Man wandelt heute nicht mehr mit dem Glas in der Hand durch die Allee. Die Kur hat sich verändert, ist aber ohne Zweifel nach wie vor wesentlich und enorm wichtig für unsere Gesundheit. Heute sucht man Entspannung, Erholung und Ausgleich zum Alltag. Man möchte inspiriert werden, Dinge zu tun und zu erleben, die wohltuend ablenken vom täglichen Stress, allen digitalen „Endgeräten“ und die einfach guttun.
Bärbel Storch: D.h. Sie sehen in Schlangenbad einen Ort, der beste Voraussetzungen bietet zur Kur im heutigen Sinn?
Tanja Sinzig-Huskamp: Ja, vielleicht heute mehr denn je! Der Gast, der zu uns kommt, kann das Maß dessen, was ihm guttut, was ihm hilft, Entspannung und Wohlbefinden zu finden, selbst entscheiden. Unser wunderschöner Ort, bietet den herrlichen Wald und unser einmaliges Thermalwasser zum Baden und zum Trinken! Ich denke, dass diese Kombination, Thermalwasser und Wald, sehr schnell ihre spürbare positive Wirkung hinterlässt. Ein Aufatmen und zu neuen Kräften ist das Ergebnis! Eindeutig kann man bei uns in Schlangenbad „die Stadt hinter sich lassen“ und in Erholung eintauchen.
Bärbel Storch: Sie selbst stellen aus unserem quellfrischen Thermalwasser wertvolle Kosmetik her.
Tanja Sinzig-Huskamp: Genau! Schon seit vielen Generationen wird in der Schlangen-Apotheke ganz handwerklich mit dem Thermalwasser gearbeitet. Ich nutze unser Thermalwasser zur Herstellung von Körperpflegeprodukten. Es sind quasi regionale Manufakturprodukte. Unsere kleine Manufaktur ist etwas Besonderes, denn wir arbeiten ganz traditionell und produzieren nicht im großen Maßstab.
Bärbel Storch: Was würden Sie sich wünschen für die Zukunft unseres Ortes?
Tanja Sinzig-Huskamp: Sehr begrüßen würde ich es, wenn wir eine sich weiter entwickelnde, gut funktionierende Hotellerie und Gastronomie bekämen. Es wäre schön, wenn hierbei in die Zukunft investiert würde. Wir sind ein bezaubernder Naherholungsort! Das sollten wir nutzen. Ich wünsche mir natürlich auch, dass die Wahrzeichen unseres Ortes gepflegt und wiederbelebt werden — ich denke an z.B. die Kolonnaden. Auch befürworte ich, dass unsere beiden denkmalgeschützten, wunderschönen Parks noch mehr genutzt werden. Es freut mich immer sehr, wenn ich sehe, wie am „warmen Bach“, im unteren Park, Kinder im Wasser plantschen und den herrlichen Sommer, mit ihren Müttern genießen. …oder wie im oberen Kurpark, an den Geräten geturnt wird. Das ist Leben mit dem Park und im Park und das dürfte gern auch noch mehr werden. Außerdem wünsche ich mir, erweiterte und auch benannte Stellen zur „Walderholung“.
Bärbel Storch: Man merkt es deutlich, wie Sie Schlangenbad lieben. Ich danke Ihnen für unsere lebhafte und interessante Unterhaltung!
Das Gespräch führte Bärbel Storch, Geschäftsführerin der Staatsbad Schlangenbad GmbH
Schlangenbad, den 10.9.2020
Interview mit Karlheinz Luft, Malermeister mit Betrieb in Schlangenbad-Wambach Schlangenbad / 21.10.20
Lesen Sie hier das ganze Interview…
Interview mit Karlheinz Luft, Malermeister mit Betrieb in Schlangenbad-Wambach / 21.10.2020
Bärbel Storch: Herr Luft, Sie sind ein echter Wambacher, wurden Sie auch hier geboren?
Karlheinz Luft: nein, geboren wurde ich in Kiedrich aber eigentlich beim ersten „Blick in die Welt“ sah ich Wambach und fühle mich auch als Ur-Wambacher.
Bärbel Storch: Sie betreiben einen Malerbetrieb in Wambach.
Karlheinz Luft: ja, zusammen mit meinem Bruder. … und dies seit 50 Jahren.
Bärbel Storch: Sie haben sich für die Gemeinde in vielerlei Hinsicht eingebracht!
Karlheinz Luft: ja, ich gehörte aktiv seit 60 Jahren dem Gesangsverein an, davon viele Jahre im Vorstand. Seit über 50 Jahren bin ich Mitglied der freiwilligen Feuerwehr. Ich war auch immer schon im GV organisiert bei allen Veranstaltungen und donnerstags gehöre ich zu den „Friedhof-Säuberern“ — „Zukunft Dorfmitte“
Bärbel Storch: aber Ihre große Leidenschaft gehört einem ganz besonderen Hobby!?
Karlheinz Luft: ja, das stimmt! Meine Leidenschaft gehört dem Sammeln von Mühlsteinen und darüber hinaus allen alten handwerklichen Utensilien jeglicher Art.
Bärbel Storch: als einstiger Eigentümer der „Wambacher Mühle“, die Sie in 2019 an ihren Pächter, dieser großartigen Gastronomie verkauft haben, widmen Sie sich zusammen mit Ihrer Frau nun noch intensiver Ihrem Mühlenmuseum.
Karlheinz Luft: ja, vor 30 Jahren kaufte ich die einstige Mühle aber erst im Jahr 2004 habe ich das Museum gebaut. Der durch das Gelände laufende Bach, der Mühlgraben, diente auch als Löschwasser im Falle eines Brandes. Das Wasserrecht besteht seit Urzeiten.
Bärbel Storch: Ihr Museum hat mittlerweile einen außerordentlichen Bekanntheitsgrad in aller Welt!
Karlheinz Luft: ja, erfreulicherweise! Aus allen Teilen der Welt erhalte ich wertvolle Gegenstände. Ob Mühlräder, denen meine ganz besondere Liebe gilt oder Handwerksutensilien aller Art. Übrigens, das Mühlrad im Bachlauf habe ich in Norwegen gesehen und nachgebaut.
Bärbel Storch: wie viele Mühl- und Schleifsteine stellen Sie in Ihrem großartigen Museum aus?
Karlheinz Luft: mittlerweile sind es ca. 550 Stück. Ich darf mit Stolz sagen, dass dies die größte Sammlung in Deutschland ist. Gesamt stelle ich 25.600 Gegenstände, die im Zusammenhang mit alten Handwerksutensilien stehen, aus.
Bärbel Storch: wie groß ist den die Fläche des Museums?
Karlheinz Luft: als ich 1997 das Wasserrad baute, zog dies einen Bebauungsplan nach sich. Daraus wurde 2004 das Museumsgebäude gebaut. Es umfasst 260 Quadratmeter.
Bärbel Storch: sind Sie selbst vor Ort und erklären den interessierten Besuchern die Gegenstände und Museumsstücke?
Karlheinz Luft: Ja, ich biete Führungen an und auch die Fachleute der einzelnen Gewerke sind begeistert selbst vor Ort und erzählen von Ihrer alten Handwerkskunst.
Das Museum ist dadurch ein Zusammentreffen von Handwerkern, die die alten Handwerkskünste vor dem Vergessen bewahren.
Bärbel Storch: Herr Luft, ich danke Ihnen für diese hoch interessante Schilderung Ihres Schaffens! Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Freude und großartige Begegnungen aus aller Welt.
Als Geschäftsführerin der Staatsbad Schlangenbad GmbH danke ich Ihnen ebenso für diese unglaubliche Bereicherung, dieser Sehenswürdigkeit in unserer Gemeinde.
Das Interview führte Bärbel Storch, Geschäftsführerin der Staatsbad Schlangenbad GmbH
Schlangenbad, den 21.10.2020
Interview mit Dipl. Ing. (FH) Jochen Lüke, Forstamtmann / 23.11.2020
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Interview mit Herrn Dipl. Ing. (FH) Jochen Lüke, Forstamtmann / 23.11.2020
B. Storch: Herr Lüke, Sie sind 1956 in Gelsenkirchen geboren, sind Sie dort auch aufgewachsen?
J. Lüke: Nein, aufgewachsen bin ich im Sauerland in der Nähe von Brilon.
B. Storch: Das Sauerland ist eine sehr waldreiche Gegend; hat Sie diese Landschaft inspiriert Forstwirtschaft zu studieren?
J. Lüke: Ja, das war schon sehr ausschlaggebend und ich kann heute sagen, dass es die richtige Entscheidung war, die mich bis heute sehr interessiert.
B. Storch: Seit 1983 sind Sie in Diensten des Forstamtes Rüdesheim und Bad Schwalbach. Wenn Sie nun zurückblicken, hat sich in diesen Jahren der Wald verändert?
J. Lüke: Nun, durch die bereits im Jahr 1985 beginnenden Windwurf-Katastrophen, die auch in den Jahren danach folgten, hangeln wir uns von einer herausfordernden Situation zu nächsten. Aber, wir lerne auch daraus.
B. Storch: Wie erholt sich ein Wald von solchen Einschnitten?
J. Lüke: Der Wald entwickelt eine ständige Dynamik, einer sogenannten Verjüngung. Die biologische Dynamik ist sehr groß. Schauen Sie sich den Schwarzwald oder den Bayerischen Wald an, wobei eine Betrachtung natürlich nicht mit schnellen Erfolgen und Veränderungen zu erwarten ist. Solche natürlichen Regenerationsprozesse bedürfen eines langen Zeitabschnittes, geprägt von Geduld.
B. Storch: Wie verläuft so ein natürlicher Regenerationsprozess?
J. Lüke: Ein solcher Prozess ist von uns Forstleuten vorsichtig zu begleiten und zu unterstützen. Der Wald entwickelt einen sogenannten Vorwald. Es wächst zunächst eine sogenannte Schlagflora heran, Krautpflanzen. Danach treibt der Baumbewuchs, aus sogenannten leichten Samen aus. Darauf folgen dann Baumarten wie Buchen und Eichen.
B. Storch: Forsten Sie dennoch ergänzend auf?
J. Lüke: Ja, das tun wir. Wir versuchen zu regulieren. Je nach Standort pflanzen wir Bäume, die zu den jeweiligen Standorten in Bezug auf Klima und Bodenverhältnisse passen, denn der Mensch sollte den Wald sinnvoll begleiten, um klimastabile Wälder zu bekommen.
In der Natur herrscht das sogenannte Chaosprinzip aus dem Kleinstrukturen entstammen, wie diverse Baumarten und auch Pilze, die dann ein stabiles Waldgefüge bilden.
B. Storch: Der Wald um uns herum sieht momentan erschreckend aus, wie beschreiben Sie dies?
J. Lüke: Ich verstehe, dass der Anblick derzeit ungewöhnlich ist. Aber, auch hier gilt es, das Geschehen der notwendigen Rodung mit Geduld, Gelassenheit und Wissen zu begleiten. Und wenn ich dies so gelassen sage, meine ich, dass diese Geduld von den nächsten 2 bis 3 Generationen erwartet werden muss!
B. Storch: Eine lange Herausforderung der Geduld also?
J. Lüke: Ja, natürlich. Beginnend damit, dass nun in den nächsten 10 Jahren die Grundlage des naturnahen Waldbaus gelegt werden muss. Wir dürfen nicht vergessen, dass der Wald in gewisser Weise eine Daseinsvorsorge für die Welt ist. Dazu zählt unsere Luft, die Klimastabilisierung, der Erosionsschutz, die Wasserspeicherung und nicht zur vergessen, die Erholungsfunktion und der Naturschutz. Das alles ist Biodiversität die wir in einer multifunktionalen Begleitung als Aufgabe sehen.
B. Storch: Viele Menschen, die derzeit in den Wald gehen, beklagen den Anblick kahlgeschlagener Flächen und herumliegendes Geäst.
J. Lüke: Ja, ich kann das verstehen, aber das lassen wir bewusst so, es dient dem Erosionsschutz.
Man nennt das auch Lebendverbau, wenn Tothölzer den Boden bedecken. Es dient der Beschattung und dem Schutz des Bodens, um das Wachstum zu befördern.
B. Storch: Herr Lüke, im Juli 2021 gehen Sie in Ihren wohlverdienten Ruhestand, freuen Sie sich darauf?
J. Lüke: Oh ja, ich freue mich auf verschiedene Reisen in ausgewählte Naturschutzgebiete. Ich freue mich auf meine Familie und den Bauernhof, auf dem ich lebe. Da gibt es genügend Beschäftigung, nicht zu vergessen die Jagd, der ich mit Leidenschaft nachgehe.
B. Storch: herzlichen Dank für das Gespräch, es hat mir große Freude gemacht, mich mit Ihnen zu unterhalten. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie eine schöne Weihnachtszeit und vor allem ein ganz gutes Neues Jahr.
Das Interview führte Bärbel Storch, Geschäftsführerin der Staatsbad Schlangenbad GmbH
Schlangenbad, den 23.11.2020
Interview mit Marco Eyring, Bürgermeister von Schlangenbad / 23.12.2020
Lesen Sie hier das ganze Interview…
Interview mit Marco Eyring, Bürgermeister von Schlangenbad / 23.12.2020
Bärbel Storch: Herr Eyring, Sie sind im Rheingau aufgewachsen, aber seit vielen Jahren fest verwurzelt in Schlangenbad, wie kam es dazu?
Marco Eyring: Ganz einfach, die Liebe führte mich vor gut 23 Jahren nach Schlangenbad, woher meine Frau gebürtig stammt. Es war aber nicht nur die Liebe zu meiner Frau allein; auch der Ort in seiner Vielfalt und seinen Menschen sind für mich bis heute ausschlaggebend, hier sehr gerne zu leben, mich hier beheimatet und verbunden zu fühlen.
Bärbel Storch: Ihr Werdegang begann dementsprechend auch hier in Schlangenbad?
Marco Eyring: Ja, nach dem Abitur meldete ich mich zunächst zum Zivildienst und übernahm Soziale Dienste. Eine Zeit die mich als jungen Mann sehr geprägt und beispielsweise mit der Situation von Demenzkranken und andern hilfsbedürftigen Menschen vertraut gemacht hat. Hier ging es um Hilfestellungen aller Art u.a. um die (Körper-) Pflege und Umsorgung von kranken oder alten Menschen.
Bärbel Storch: Begann nach diesem sozialen Jahr Ihr Studium?
Marco Eyring: Ja, ich verfüge über zwei Studienabschlüsse. Ende der 1990er Jahre studierte ich in Mannheim und schloss als Dipl. Verwaltungswirt an der Fachhochschule Mannheim ab. Ich absolvierte damit eine klassische Behördenlaufbahn im gehobenen Verwaltungsdienst. Später nahm ich an der Universität Mainz das Studium der Rechtswissenschaften auf, dass ich nach dem anschließenden Referendariat
als Volljurist erfolgreich abschloss. Damit eröffnete ich mir den beruflichen Aufstieg.
Bärbel Storch: Waren Sie immer im Staatsdienst?
Marco Eyring: Von meinem Nebenjob während der Schulzeit bei einem Rheingauer Weingut und einer Unterbrechung durch das Zweitstudium abgesehen, ja. Seit 2014 war ich beim Land Hessen in unterschiedlichen Funktionen tätig – u.a. im
Innenministerium als Personalreferent, anschließend beim Regierungspräsidium Darmstadt als Dezernent im Stiftungswesen. Der Weg führte mich von 2017 bis 2019 als leitender Justiziar und stellvertretender Abteilungsleiter der Verwaltung im LKA
(Landeskriminalamt) weiter.
Bärbel Storch: Ab März 2019 wurden Sie mit großer Mehrheit zum Bürgermeister unserer Gemeinde Schlangenbad gewählt!
Marco Eyring: Ja, im Laufe meiner fast 14-jährigen ehrenamtlichen Tätigkeit in den kommunalen Gremien war der Gedanke gereift, Bürgermeister unserer schönen Gemeinde zu werden.
Bärbel Storch: Wie schauen Sie nun auf die vergangenen fast 2 Jahre Ihres Tuns als Bürgermeister zurück?
Marco Eyring: In jedem Fall positiv, auch wenn das Corona-Jahr 2020 schon sehr speziell war. Wenn ich es mit einer Metapher beschreibe, so war und ist die bisherige Amtszeit für mich wie ein Puzzle, bei dem sich meine beruflichen Erfahrungen Stück für Stück mit Erfahrungen in der Gemeinde zu einem
runden Ganzen ergänzen. Leider hemmt die Pandemie die ein oder andere Initiative, wie z.B. die Einrichtung eines Bürgerbusses.
Bärbel Storch: Welche Themen erachten Sie in der Umsetzung als besonders wichtig?
Marco Eyring: Es gilt die Infrastruktur zukunftsfähig zu machen. Hier sehe ich Handlungsbedarf in mehreren Bereichen, z.B. die Bereitstellung wirklich schneller Internetzugänge für alle unsere Wohngebiete. Damit meine ich Glasfaserkabel bis ins Haus
und nicht den aktuellen Ausbau, der nur bescheidene 50 Mbit/s garantieren soll. Der bis Oktober 2021 noch laufende Netzausbau ist zwar besser als der Stand heute, wird aber absehbar für die Anwendungen der Zukunft bei weitem nicht ausreichend
sein. Wir benötigen eine 20-fache Steigerung der Geschwindigkeiten. Mein Ziel ist die „Gigabit-Gemeinde“. Dies ist auch eine wichtige Basis für die zwingend notwendige Verwaltungsmodernisierung. Und, der Trend der Zeit geht hin zum stadtnahen
Wohnen in ländlichen Gebieten. Es muss deshalb auch die Möglichkeit geschaffen werden, hier bezahlbar zu wohnen bzw. zu leben. Neben diesen genannten Themen muss die sonstige Infrastruktur der Gemeinde
erhalten und ausgebaut werden. Bedauerlicherweise haben wir auf fast allen Ebenen eine ungeheuren Investitionsstau. In Konsequenz bedeutet dies leider eine höhere Verschuldung, deren Ursache in einer geringeren Investitionstätigkeit früherer Jahre liegt.
Bärbel Storch: Sie haben in Ihrer Wahlkampagne auch den Umweltund Klimaschutz zum Thema gemacht!
Marco Eyring: Ja, richtig, das habe
ich und auch dies sind Themen, welches ich weiter vorantreibe. Hier ist in den vergangenen Jahren zu wenig passiert. Voraussetzung für einen Schwerpunkt in diesem Bereich ist die Einrichtung einer Vollzeitstelle für einen Umweltbeauftragten. In den letzten Jahren waren diese Themen nicht mit den erforderlichen Personalressourcen hinterlegt und nur ein Randthema. Ich bin froh und dankbar, dass die Gemeindevertretung mit der Genehmigung des Haushaltes für eine stärkere Schwerpunktsetzung auf Klima und Umwelt den Weg frei gemacht hat. Außerdem strebe ich ein wieder unabhängiges und eigenständiges Forstrevier an. Dieses bestand bis 2017, wurde dann aber vom Land Hessen mit dem Forstrevier Kiedrich vereint.
Bärbel Storch: Wie sehen Sie den Ist-Zustand der Gemeinde?
Marco Eyring: Leider hat sich die Gemeinde Schlangenbad, im Verhältnis zu anderen umliegenden Gemeinden, kaum verändert. Sehen wir uns an, was um uns herum in Eltville, Wiesbaden, Taunusstein, Bad Schwalbach, Heidenrod in den vergangenen 10 Jahren passiert ist. Eine innovative
Weiterentwicklung war mir in Schlangenbad zu wenig erkennbar.
Bärbel Storch: Wie sehen Sie die Kerngemeinde Schlangenbad in ihrer heutigen Situation?
Marco Eyring: Nun, die alten Glanzzeiten sind leider Vergangenheit. Die letzten 15 Jahre ergaben keine Anknüpfung an notwendige und auch erwartbare Entwicklungen, die u.a. auch die Hotellerie und Gastronomie braucht, um den belebenden Tourismus, für den Ort weiter zu interessieren. Auf diesem Status Quo möchte ich nicht verharren, sondern – gemäß meinem Wahlkampfmotto – „Machen wir mehr daraus“ aufbauen.
Bärbel Storch: Wie sieht diese Strategie aus?
Marco Eyring: Gemeinsam mit der Staatsbad Schlangenbad GmbH werden wir versuchen, den Ort zunächst als interessantes, ansprechendes Ausflugsziel zu platzieren und als Gesundheitsstandort weiter ausbauen. Wir werden die Technik des Thermalfreibads erneuern und die Attraktivität ausbauen. Außerdem möchten wir
den Wert der Aeskulap-Therme noch mehr herausarbeiten. Des Weiteren werden wir unsere bezaubernden historischen Parks, durch ein Plus an attraktive Veranstaltungen mit Leben füllen, um wieder verstärkt Besucher aus nah und fern zu uns zu bringen.
Das Gespräch führte
Bärbel Storch, Geschäftsführerin
Staatsbad Schlangenbad GmbH
Interview mit dem Gemeindebrandinspektor Markus Faust / 21.01.2021
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Interview mit Herrn Markus Faust, Gemeindebrandinspektor / 21.01.2021
Markus Faust, Gemeindebrandinspektor
BS: Herr Faust, Sie und Ihre Familie leben schon lange in Wambach, sind Sie auch hier geboren?
MF: Nein, geboren bin ich in Bad Schwalbach, aber aufgewachsen in Wambach, wo ich nach wie vor lebe, wie auch mein Bruder, der Landwirtschaft betreibt. Unsere Familie ist seit Generationen der Landwirtschaft verpflichtet. Meine Eltern bzw. meine Mutter betrieben dazuhin bis vor Kurzem, die Gastwirtschaft „Bauernschänke“, dies in der 6. Generation. Sie lässt sich zurückverfolgen bis 1832.
BS: Welchen Beruf haben Sie ursprünglich gelernt?
MF: Ich bin Koch, habe meine Meisterprüfung in diesem Fach erworben und blicke gerne auf viele Jahre in der gehobenen Hotellerie zurück. Begonnen hat meine berufliche Laufbahn als Koch in dem Sterne Restaurant ‚Ente vom Lehel‘, im Hotel Nassauer Hof in Wiesbaden. Diesem Qualitätsanspruch folgend, führten mich meine weiteren Stationen in die Küchen diverser Luxushotels im In- und Ausland.
BS: Sind Sie heute immer noch in der Hotellerie tätig?
MF: Nein nicht ganz. Der Gastronomie blieb ich zwar treu. Ich bin als Abteilungsleiter nun aber für die Aus- und Weiterbildung der ProJob Rheingau-Taunus GmbH, ein gemeinnütziger Kreiseigenbetrieb tätig. Mein Schwerpunkt hier ist der Food &Beverage-Bereich, also nach wie vor Gastronomie in vollem Umfang.
BS: Gerne würde ich aber auf Ihr Ehrenamt als Gemeindebrandinspektor eingehen, welches in meinen Augen schon fast nach einem Vollzeitberuf anmutet?
MF: Ach, wissen Sie, alles was ich tue, mache ich mit Herzblut, so auch die sehr umfängliche Aufgabe bei unserer Feuerwehr.
BS: Wie kommt man in so eine verantwortungsvolle Ehrenamtsposition?
MF: Nun, man beginnt als ehrenamtlicher Feuerwehmann und dient sich zum Wehrführer weiter. Dies sind zunächst die ersten Stationen. Ich ging weiter in der Ausbildung, die sich über 8 Jahre hinweg zog, bis zu meiner jetzigen Qualifikation als Gemeindebrandinspektor.
BS: Wie darf man sich die Aufgaben hier vorstellen?
MF: Nun, natürlich ist es nach wie vor die Aufgabe Menschen jeglichen Alters für das Ehrenamt bei der Feuerwehr zu interessieren und zu begeistern. Es geht ja nicht nur um die fachliche Ausbildung und Qualifikation, sondern auch um den Teamgeist und Identifikation mit Gemeinschaft. Einen großen Part dieser Identifikation bringen die Wehrführer durch ihre praktische Arbeit ein. Meine Aufgabe als Brandinspektor würde ich als Impulsgeber beschreiben.
BS: Wie intensiv ist Ihre Arbeit in diesem Ehrenamt?
MF: Gedanklich ist man immer im Job und auch im Ehrenamt, zumal es eine derartige Verantwortung beinhaltet. Aber gehen Sie einmal von ca. 500 Stunden pro Jahr aus.
BS: Gibt es denn genügend Nachwuchs?
MF: In unserer Gemeinde durchaus, ja. Dies zeigt sich in der Kinderfeuerwehr, den 6 bis 10-Jährigen und in der Jugendfeuerwehr, den 10 bis 17- Jährigen.
Dennoch sehe ich mit Sorge, dass aufgrund fehlenden Wohnraums, junge Familien leider hier wegziehen. Das besorgt mich sehr!
Auch ist zu erkennen, dass alteingesessene Handwerksbetriebe keine Nachfolger mehr haben und schließen. Es scheint mir, dass Selbstständigkeit heute nicht mehr so gefragt ist und vielleicht die sogenannte „Work Life Balance“ im Angestelltenverhältnis lockt.
BS: Meinen Sie, dass es nach der derzeitigen Pandemie, zu hoffen ist, Menschen einen anderen Blick auf Beruf und Leben bringt?
MF: Ja, das denke ich schon. Ich erwarte neue Konzepte auf vielen Gebieten. Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten gibt es auch in unserer Gemeinde. Wir liegen direkt vor den Toren unserer Landeshauptstadt Wiesbaden und sind nicht abgeschnitten von der „großen weiten Welt“ Ich bin zuversichtlich!
BS: Ich danke Ihnen für das Gespräch und wünsche Ihnen weiterhin so viel Freude und Enthusiasmus!
Das Gespräch führte Bärbel Storch, Geschäftsführerin der Staatsbad Schlangenbad GmbH
Schlangenbad, den 21.01.2021
Interview mit Herrn Jörg Freiling, Ing.-Geologe
Lesen Sie hier das ganze Interview…
Staatsbad trifft:
Herrn Jörg Freiling, Ing.-Geologe
BS: Herr Freiling, Sie sind geboren im schönen Marburger Land und wohnen seit etwa 20 Jahren in Schlangenbad. Ist Ihnen in der Zeit unsere Gemeinde zur Heimat geworden?
JF: Oh, ja! Meine Familie und ich haben uns in der Gemeinde sehr schnell eingelebt und fühlen uns hier wirklich zu Hause.
BS: Sie sind Geologe und bearbeiten Bauprojekte der Deutschen Bahn. Bevor Sie nach Schlangenbad zogen waren Sie in Diensten des Landes Hessen und in dieser Zeit hatten Sie ein geologisches Gutachten in Wambach zu erstellen.
JF: Seinerzeit ging es um die Untersuchung des Untergrundes für den Bau des Wambacher Umgehungs-Tunnels. Dies war quasi mein erster direkter Kontakt mit Schlangenbad und hat das Interesse am Ort geweckt.
BS: Sie bringen sich intensiv in das Ehrenamt ein!
JF: Klar, das tue ich mit Leidenschaft und es ist für mich selbstverständlich und es gibt mir auch sehr viel zurück.
BS: In welchen Vereinen engagieren Sie sich denn?
JF: Ich bin seit der Gründung in 2012 Kassenwart beim NABU Untertaunus, bin zudem Beauftragter der Staatl. Vogelschutzwarte Hessen für den Bereich der Gemeinde und als weiteres noch im Vorstand des Nassauischen Vereins für Naturkunde im Museum Wiesbaden aktiv.
Natur und Umwelt haben mich immer schon in den Bann gezogen. Jedoch wusste ich zu Zeiten vor rund 35 Jahren, als meine Vereins-Zugehörigkeiten begannen, noch kaum, in welchem Maße die Themen Natur, Klima und Wasser eine so ungeheure Wichtigkeit einnehmen werden.
BS: Erfahren Sie große Unterstützung und Interesse bei dieser ehrenamtlichen Aufgabe?
JF: Durchaus, das wäre aber noch ausbaufähig. Die Sensibilisierung für die Natur hat zugenommen, doch das Umsetzen von realisierbaren Maßnahmen nimmt natürlich oft leider eine gewisse Zeitspanne ein.
BS: Ist die Arbeit in diesen Corona-Zeiten erschwert?
JF: Ja, das kann man so sagen! Wissen Sie, ein Verein wie der NABU lebt durch das persönliche Miteinander, dem direkten Dialog auch mit den Mitbürgern und gemeinsamen Aktionen. Dies ist zu dieser Zeit schwer umsetzbar. Aber dennoch kommen wir unseren Aufgaben so weit als möglich nach.
BS: Nicht zuletzt sind Sie auch bei der Feuerwehr ehrenamtliches Mitglied?!
JF: Ja, schon seit über 40 Jahren. Den Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr hatte ich sozusagen von meinem Vater geerbt und dann auch in Schlangenbad an meine Söhne weitergegeben. Das sehe ich — für mich — als eine selbstverständliche Bürgerpflicht an.
BS: Lassen Sie uns doch einmal auf unsere Gemeinde Schlangenbad etwas näher eingehen. Wie sehen Sie die Entwicklung der letzten 15 Jahre?
JF: Leider ist unübersehbar, dass Schlangenbad ein wenig an Leben verloren hat, um nicht zu sagen, es ist ein gewisser Rückgang an Lebensqualität zu spüren.
BS: Wie meinen Sie das?
JF: Es fehlt — verstärkt noch durch das Corona-Problem — die Lebendigkeit durch Geschäfte, Hotellerie, Gastronomie und dadurch auch der Tourismus. Glücklicherweise halten aber einige Betreiber noch tapfer die Fahne hoch.
Natürlich bezaubert unsere Gemeinde durch die herrliche Natur und das wunderbare Klima. Auch das Thermalwasser ist Anziehungspunkt. Dennoch bedaure ich den seit vielen Jahren anhaltenden Dornröschenschlaf in manchen Bereichen. Ich hoffe sehr, dass sich diese Abwärtsspirale bald in ein Aufwärts umwandelt, auch wenn die früheren Kur-Bedingungen wohl nicht mehr erreichbar sein werden. Der Ort hat es verdient!
BS: Gibt es aus Ihrer Sicht Anregungen, die man zeitnah aufgreifen sollte?
JF: Es wäre u.a. wünschenswert, die zum Teil unansehnliche Bausubstanz einiger Gebäude, die den früheren Glanz verloren haben, wieder zum Erstrahlen zu bringen. Aber auch dabei sollte auf tierische Mitbewohner wie Mauersegler oder Fledermäuse Rücksicht genommen werden.
Auch mit der Renaturierung mancher zu schnell fließender Abschnitte der Walluf würde mir ein Wunsch in Erfüllung gehen.
BS: Derzeit bringen Sie sich intensiv ein, um Fledermäusen ein „zu Hause“ zu geben.
JF: Ja, wir, der NABU, bringen z.B. spezielle Fledermauskästen an verschiedenen Orten in der Gemeinde an und beraten dazu gerne auch Hausbesitzer. Wer sich da ein wenig als Fledermaus-Hotelier aktiviert und sich bei uns meldet (www.nabu-untertaunus.de), kann vom NABU Hessen die Plakette “Fledermausfreundliches Haus” erhalten.
Und in jedem Winter erfassen wir im halben Untertaunus die unterirdisch überwinternden Fledermausarten, von denen es im Bereich der Gemeinde etwa ein Dutzend gibt.
In Kürze startet ferner eine Kooperation mit der Bürgerstiftung „Unser Land“, bei der die weitere Entwicklung des ehem. Feldflora-Reservates und dessen angrenzender Fläche bei Hausen untersucht wird.
BS: Herr Freiling, Ihr Leben ist wirklich geprägt vom Dienst an der Natur und für unsere Heimat. Ich danke Ihnen sehr, dass Sie sich mit mir unterhalten haben!
Das Gespräch führte
Bärbel Storch
Geschäftsführerin Staatsbad Schlangenbad GmbH
Interview mit Frau Ingrid Scherwinsky-Kuhn. 1. Vorsitzende Junge Bühne Schlangenbad e. V. / 15.04.2021
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Staastbad trifft:
Interview mit Frau Ingrid Scherwinsky-Kuhn. 1. Vorsitzende Junge Bühne Schlangenbad e. V. / 15.04.2021
BS: Kommen Sie gebürtig aus Schlangenbad?
ISK: Nein, ich bin in Wiesbaden geboren und aufgewachsen und zur Schule gegangen
BS: Sie studierten Pädagogik an der Universität in Frankfurt
ISK: Ja, und das war und ist für mich der Traumberuf schlechthin. Ich liebte meinen Beruf und würde ihn immer wieder ergreifen. Ich liebe Kinder und den Umgang mit Ihnen sehr.
BS: An welchen Schulen haben Sie gearbeitet?
ISK: Im Jahr 1971 kam ich als Lehrerin nach Schlangenbad-Bärstadt, wo ich bis 1995 mit mehr als großer Freude gearbeitet haben. Es war wunderbar in dieser Zeit als Lehrerin dort tätig gewesen zu sein. Ich konnte mit den Kindern wirklich „spielend“ Lehrziele erreichen. Die Natur dort war u.a. der Lehrmeister. Oft fand der Biologie Unterricht im Freien, im Wald oder auf den Wiesen statt.
BS: Sie wechselten dann zur Clemens-Brentano-Schule in Geisenheim?
IKS: Ab 1995 übernahm ich die Schulleitung dieser Grund- und Hauptschule dort
BS: Wie kam es dazu, dass Sie sich mit dem Theater spielen so intensiv beschäftigen?
ISK: Dies, man kann sagen, ist eine Herzenssache von mir seit langer Zeit oder besser gesagt, von jeher.
Bereits 1987 begann ich mit Kindergruppen Theater zu spielen. Ich sehe darin einen wesentlichen pädagogischen Wert. Es ist persönlichkeits- und bildungsfördernd und eine hervorragende Basis für z.B. freies Reden.
BS: Wie sehen Sie in diesem Kontext die musikalische Komponente?
ISK: Sehr wichtig, sehe ich das. Alle meine Inszenierungen beinhalten Musik in der gesamten Begleitung eines Theaterstückes. Ich selbst denke stets an Musik, die ich mit der Dramaturgie eines Stückes verbinde und ausrichte.
BS: Ist Musik ein wesentlicher Bestandteil Ihres Lebens?
ISK: Aber ja, Musik und Theater sind für mich unabdingbar miteinander verbunden. Natürlich bevorzuge ich die Klassik, wie z.B. Beethoven, Schuhmann, Brahms, also die Romantiker. Auch liebe ich die Oper, hier insbesondere Puccini. Das heißt aber nicht, dass ich für die Theaterstücke, die ich inszeniere, nicht auch ganz populäre Musik als Begleitung aufnehme.
BS: Seit 40 Jahren sind Sie das Herzstück der Jungen Bühne in Schlangenbad-Georgenborn und seit 2013 übernahmen Sie die Leitung dieser Laien-Theatergruppe.
ISK: Mit großer Freude übernahm ich die Leitung und arbeite integrativ hierbei mit allen Altersgruppen, Nationalitäten und ethnischen Gruppen.
BS: Welche Pläne und Theaterprogramme haben Sie z.Zt.?
ISK: Hier wären diverse Stücke, die wir gerne einstudieren wollten, wie z.B. Szenen von Loriot oder den Sommernachtstraum von Shakespeare. Übrigens für diese Shakespeare Inszenierung erhielten wir einen Preis vom Hessischen Amateurtheater Programm. Darüber sind wir sehr stolz. Allerdings wird dieser Preis und Auszeichnung nur in ‚Präsenz‘ übergeben und dies ist derzeit aufgrund Corona Vorgaben nicht möglich.
BS: Sicher schränkt Corona und Vorgaben Ihr Schaffen sehr ein?
ISK: Wir sind ausgebremst. Derzeit sehen wir nicht einmal die Umsetzung von Theater im Außenbereich, wie z.B. der Schloßtreppe in Georgenborn.
Dennoch sind wir an vielen zukünftigen Inszenierungen in Gedanken „am Arbeiten“.z.B. das Stück „Wunsch Punsch“, von Michael Ende, ein sehr interessantes Stück, welches mehr als aktuelle Umweltthemen in sich birgt, beschäftigt uns derzeit; aber viele weitere Themen und Stücke werden wir sobald als möglich wieder lebendig in unserem Theaterleben zum Besten geben können, so hoffen wir sehr.
BS: Sie engagieren sich seit vielen Jahren ehrenamtlich in unserer Gemeinde?
ISK: Seit genau 50 Jahren. Und dies nicht nur im Theater, sondern auch im der deutsch-französischen Freundschaft, der Partnerschaft unserer Gemeinde mit Craponne, der Partnerstadt von Schlangenbad. Ich selbst bin sehr frankophil. In unserem Partnerschaftsverein bin ich stellvertretende Vorsitzende, begleitete unsere Reisen und pflege den Kontakt zu unseren französischen Freunden.
BS: Haben Sie einen Wunsch?
ISK: aber ja, sehr sogar, ich wünsche mir von Herzen, dass die Gemeinde für uns eine adäquate Immobilie bereithält, in der wir unsere Junge Bühne weiterführen können, unser derzeitiges Domizil in Georgenborn hat doch viele Imponderabilien.
Das Interview führte Bärbel Storch, Geschäftsführerin der Staatsbad Schlangenbad GmbH
Schlangenbad, den 15.04.2021
Interview mit Stefan Münzer, Leiter Unternehmenstelefonie bei dem Malteser Hilfsdienst. Erster Vorsitzender der „Volkswirtschaft“ in Bärstadt
Lesen Sie hier das ganze Interview…
Staatsbad trifft:
Herrn Stefan Münzer, Leiter Unternehmenstelefonie bei dem Malteser Hilfsdienst. Erster Vorsitzender der „Volkswirtschaft“ in Bärstadt
BS: Herr Münzer, Sie sind ein gebürtiger Bärstadter und leben von Geburt an hier.
StM: Das stimmt, jedoch sollten Sie erwähnen, dass ich in Bad Schwalbach geboren wurde aber unmittelbar danach hier in Bärstadt mein Leben begann.
BS: Sie arbeiten im Bereich der Telekomunikation?
StM: Ja, ich war 25 Jahre bei der Deutschen Telekom, wechselte aber dann zum Malteser Hilfsdienst. Hier bin ich ebenso im Bereich der Unternehmenstelefonie tätig.
BS: Darf man sich dies als modernes Call Center vorstellen?
StM: Ja, in etwa. Wir Malteser haben bundesweit ca. 500 Standorte, die Tag für Tag von tausenden Menschen angerufen werden. Letztendlich gelangen aber, sofern man seine direkte Destination nicht erreicht, die Anrufe in Oestrich-Winkel.
BS: Ich könnte mir vorstellen, man kommt dann zumindest verbal mit vielen Kulturen zusammen?
StM: Oh ja, das stimmt. Dies prägt einen und lässt die Sensibilität und den Betrachtungsmoment anderen Kulturen und Nationalitäten gegenüber wachsen.
BS: Bemerken Sie in Ihrem Arbeitsbereich eine zunehmende Digitalisierung?
StM: Ich bemerke es nicht nur, sondern verfolge jegliche Digitalisierung mit größtem Interesse und bin hoch erfreut, dass unsere Gemeinde einen ebenso großen Wert auf dieses Thema legt. Für mich liegt die Zukunft noch sehr viel mehr in Abläufen, die durch eine sich weiter entwickelnde Digitalisierung vereinfacht werden, wird.
BS: Sie sind in unserer Gemeinde sehr aktiv und haben den Vorsitz der Initiative „Volkswirtschaft“, die sich in Bärstadt etablierte, inne. Berichten Sie den Lesern doch ein wenig davon.
StM: Die „Volkswirtschaft Lindenhof eG“ ist eine wunderbare Sache. Mehr als 200 Mitglieder haben sich in einer Genossenschaft eingebracht und in Eigeninitiative eine Dorfwirtschaft im alten Sinn ins Leben gerufen. Zum festen Stamm, der aktiven Mitarbeitenden gehören 50 Personen. Über eine App bucht man seine Dienstzeit im Team ein. So bewältigt man alle Veranstaltungen und Kneipenabende
BS: Erhalten Sie viele Interessenten für Veranstaltungen?
StM: Durchaus! Ob Jazz Abende, Weinproben, Whiskyabende, Theatergruppen, es ist eine große Nachfrage. Ich darf sagen, unsere „Volkswirtschaft“ verbindet Menschen miteinander und dies Generationen übergreifend. Es findet sich der ureigentliche Stil des Zusammenseins wieder, so, wie früher in so viele Dorfwirtschaft in Stadt und Land. Nicht unerwähnt sollte sein, dass die internationalen Gäste, die Seminare bei Sampurna buchen, regelmäßig und mit Freude zu uns kommen.
BS: Wie gestalten Sie die Abläufe?
StM: Unsere Aktiven haben natürlich einen Gesundheitspass und wir haben eine Ausschankgenehmigung. Zu Coronazeiten haben wir natürlich ein Hygienekonzept erstellt und halten dies auch stringent ein.
BS: Wie kamen Sie mit der Volkswirtschaft bisher durch die Corona Zeiten?
StM: Wir hatten Unterstützung beantragt und auch bekommen. Dies hat uns sehr geholfen die Zeit bisher gut zu überbrücken. Unser Außenbereich hilft uns aber wir fiebern den Tagen entgegen an denen ein „normaler“ Betrieb wieder möglich ist.
BS: haben Sie Anregungen, Themen, die Sie gerne im Gemeindeberiech umgesetzt haben wollten
StM: Ich würde es wünschenswert erachten, wenn wir einen sogenannten Stadtbus hätten, so, wie in Rauenthal. Ebenso fände ich es gut, wenn Bürger mehr in bauliche Notwendigkeiten ihrer Häuser investierten, um so die vielen Investitionen, die die Gemeinde gerade im Ortsteil Schlangenbad getätigt hat und auch tätigt, ihrerseits zu begleiten.
BS: Ich denke, mit diesem Hinweis sprechen Sie vielen Bürgern aus dem Herzen.
In jedem Fall wünsche ich Ihnen für die baldige Wiedereröffnung nach dem Lockdown alles Gute und auf, dass die „Volkswirtschaft“ weiterhin mit so viel Erfolg unser gastronomisches Leben ergänzt.
Das Gespräch führte Bärbel Storch, Geschäftsführerin Staatsbad Schlangenbad GmbH
Interview Friedrich Janko, Vorsitzender des Kulturkreises Schlangenbad
Lesen Sie hier das ganze Interview…
Staatsbad trifft:
Herrn Friedrich Janko, Vorsitzender des Kulturkreises Schlangenbad
BS: Herr Janko, ich weiß, dass Sie kein geborener Einheimischer sind, deshalb meine Frage, wo sind Sie geboren?
FJ: Das ist richtig. Ich komme aus der Schwalm, ein wunderschönes Fleckchen Erde im Nordhessischen, das auch heute noch wegen der traditionellen Trachten bekannt ist. Ich lebe seit 1980 in Schlangenbad und fühle mich hier mehr als wohl und absolut integriert.
BS: Wie ich hörte, hatten Sie ein interessantes Berufsleben?
FJ: Ja, ich war 20 Jahre in Wiesbaden als Gymnasiallehrer für Mathematik und Chemie tätig. Danach führte mich mein Weg in die Schulaufsicht, zunächst in Staatliche Schulämter und die Schulabteilung beim RP Darmstadt, die letzten 10 Jahre ins Kultusministerium. Dort war ich verantwortlich für das gymnasiale Schulwesen in Hessen, von der Besetzung der Schulleiterstellen bis hin zu Lehrplänen, Bildungsstandards und zum Landesabitur
BS: Sie sind auf breiter Ebene engagiert, so gehören Sie der SPD an und engagieren sich hier in der Gemeindepolitik.
FJ: Ich bin seit 1972 Mitglied der SPD und war seit 1985 bis zu diesem Frühjahr aktiv in der Schlangenbader Kommunalpolitik, ausgenommen die Jahre 2006–2014. Ich muss dazu bemerken, dass ich nordhessisch sozialisiert versucht habe, Kommunalpolitik nie ideologisch, sondern konsensorientiert mit Herz und Augenmaß zu betreiben.
BS: Wie ich weiß, sind Sie nicht nur politisch engagiert.
FJ: Da haben Sie Recht, ich war bis Ende August diesen Jahres 24 Jahre im Kirchenvorstand der evangelischen Kirchengemeinde Schlangenbad aktiv.
BS: Ihre Aktivitäten sind beeindruckend und erstrecken sich gleichermaßen intensiv auch auf den kulturellen Bereich.
FJ: Sie sprechen sicher den Kulturkreis an — ja, dem stehe ich mit großer Freude seit 2014 vor. Der Kulturkreis besteht seit 1983. Ich versuche zusammen mit meinen Vorstandskolleginnen und ‑kollegen die lange und erfolgreiche Arbeit dieser kommunalen, ehrenamtlich geführten Kultureinrichtung weiterzuführen. Nachdem im letzten Jahr Pandemie bedingt, nur eine Veranstaltung stattfinden konnte, waren wir froh, bereits im Juni d.J. ein erstes Konzert präsentieren zu können. Am 19. September geht es weiter, noch immer mit gewissen Einschränkungen, aber mit einem vollen, interessanten Programm!
BS: Wo liegt kulturell Ihr Schwerpunkt?
FJ: Wir sind sehr breit aufgestellt und haben uns zum Ziel gesetzt, ein anspruchsvolles Musikprogramm der unterschiedlichen Genres zu offerieren, von Klassik über Jazz und Chanson bis zu Folk und Mundart, zur Freude unserer Zuhörerschaft.
BS: Welche Künstler sprechen Sie an?
FJ: Während in den ersten Jahren des Kulturkreises bevorzugt lokale Künstler auftraten, engagieren wir heute neben jungen. aufstrebenden Künstlern auch arrivierte Musiker, die bereits einem breiteren Publikum bekannt sind, aus dem In- und Ausland. Dank der Unterstützung unserer Mitglieder, der Gemeinde und auch der Staatsbad GmbH können wir qualitätsvolle Konzerte zu sehr moderaten Eintrittspreisen anbieten.
BS: Wer unterstützt Sie bei der Organisation im Besondern?
FJ: Da sind in erster Linie die Mitglieder des geschäftsführenden Vorstandes. Herr Hans-Günther Schlosser, mein Stellvertreter im Vorsitz und künstlerischer Leiter, ist mir ein außergewöhnlich wertvoller Berater und Begleiter bei allen künstlerischen Belangen, Frau Dr. Petra Klußmann hat die finanzielle Oberaufsicht und Frau Gerda Abadi-Fard kümmert sich um die PR des Vereins.
BS: In der Regel nutzen Sie unsere bezaubernde Historische Caféhalle. Gibt es Ausweichplätze?
FJ: Während der Renovierung der Caféhalle konnten wir glücklicherweise – dem Geschäftsführer der Oberberg Gruppe sei Dank — auf den großen Saal der Parkklinik zurückgreifen. Aber auch das Mühlenmuseum stand uns zur Verfügung mit einem ganz besonderen Reiz für bestimmte Konzertformate. Nicht zu vergessen haben wir diverse Veranstaltungen auch in der Senioren Residenz durchführen dürfen. Alle diese Räume stehen uns bei Bedarf auch in Zukunft zur Verfügung.
BS: Haben Sie schon das kommende Jahr 2022 in Planung?
FJ: Ja, natürlich, aber noch sind die Verträge nicht unter Dach und Fach.
BS: Lassen Sie mich nun zum Schluss unseres interessanten Gespräches fragen, wie Sie Schlangenbad heute beurteilen.
FJ: Zunächst darf ich sagen, dass ich mehr als gerne in Schlangenbad beheimatet bin. Eine wundervolle Gegend mit einem guten Klima, guter Verkehrsanbindung und einem hohen Freizeitwert. Allerdings bedingt und erschwert die Topografie die Gemeindeentwicklung in vielfältiger Hinsicht. Auch ist unschwer zu erkennen, dass in den letzten 30 Jahren durch den Niedergang des Kurwesens in Schlangenbad selbst sehr wenig investiert wurde. Die weitere Entwicklung der Gesamtgemeinde stellt eine große Herausforderung für die Zukunft dar.
Ich denke aber positiv und meine, dass ein Wiederaufleben derzeit an verschiedenen Stellen sichtbar wird.
BS: Herr Janko, ich danke Ihnen sehr für die interessante Stunde, die ich mit Ihnen verbringen durfte.
Interview mit Heiko Mehler Grafiker aus Schlangenbad / 28.10.2021
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Staatsbad trifft: Herrn Heiko Mehler, Grafiker, wohnhaft in Schlangenbad
BS: Herr Mehler, meine erste Frage lautet: Sind Sie hier geboren?
HM: Nein, mein Geburtsort ist Mainz und aufgewachsen bin ich in Wicker. Seit dem Jahr 2000 wohne ich hier in Schlangenbad. Die Liebe, also meine Frau, hat mich nach Schlangenbad gebracht.
BS: Wie sehen Sie, nach dieser langen Zeit, die Sie hier mit Ihrer Familie leben, die Entwicklung des Ortes?
HM: Mit Sorge haben wir, meine Frau und ich, die Stagnation und den Rückgang des einst so lebendigen Kur-Ortes gesehen. Es fällt uns aber positiv auf, dass der Ort langsam wieder erwacht und sich sehr viele Dinge im äußeren Bild der Gemeinde verändern. Dies hören wir auch immer wieder von Besuchern, die Schlangenbad als Ausflugsziel nutzen.
BS: Sie sind, zusammen mit Ihrer Frau, erfreulich aktiv für den Gewerbeverein.
HM: Da der Gewerbeverein immer Unterstützung benötigt, helfe ich gerne. Soweit ich weiß, sollen wieder Aktivitäten wie in früheren Jahren starten, sofern dies die Corona-Vorgaben zulassen.
BS: Wird es also wieder ein Weinfest geben?
HM: Soviel ich weiß, ist ein Weinfest in Planung, worauf ich mich schon sehr freue.
BS: Das klingt ja sehr gut. Der Unterstützung durch die Staatsbad GmbH können Sie sicher sein. Lassen Sie mich doch auch Ihre sportliche Seite ansprechen, den Schlangenbader TC 1950 e.V., den Tennis-Club.
HM: O ja, das ist eine weitere Leidenschaft von mir.
BS: Sie sind 1. Vorsitzender des TC 1950 e.V. in Schlangenbad.
HM: Ja, das bin ich, und zwar seit 2013. Damals „erbte“ ich sozusagen diese Aufgabe von meinem Schwiegervater Hans-Fritz Schmidt, der 2013 leider verstarb.
BS: Wie hat sich der Verein denn in den letzten Jahren entwickelt?
HM: Der Verein entwickelt sich derzeit ganz prächtig. Wir zählen 230 Mitglieder, wovon etwa die Hälfte Kinder und Jugendliche sind. Der Spielbetrieb ist sehr aktiv und die Mitglieder beleben das Vereinsleben ungemein.
BS: Sie beherbergen sogar eine Tennisschule in Ihrem Verein?
HM: Ja, unsere Tennisschule ist durch ihr großes Engagement und ihre tolle Arbeit sehr erfolgreich und genießt einen ausgezeichneten Ruf im Bezirk Wiesbaden. Die Zusammenarbeit zwischen der Vereinsführung und der Tennisschule Iliew läuft reibungslos und wir ergänzen uns ganz hervorragend.
BS: Spielen Sie selbst auch Tennis?
HM: Ja, sehr gerne, auch wenn ich ursprünglich vom Handball-Sport komme. Mit meiner Mannschaft, den Herren 40, spiele ich in der Bezirksoberliga. Am meisten gefällt mir jedoch am Tennis das Spielen mit der Familie und die Zeit auf unserer wunderschönen Anlage.
BS: Wie fördern Sie die Jugend?
HM: Auf die Jugendarbeit legen wir großen Wert. Durch eine Kooperation mit der Grundschule in Bärstadt bringen wir Kindern schon sehr früh den Rückschlagsport näher. Dank des großen Engagements unserer Jugendwartin Birte Melcher und der Tennisschule spielt unser Nachwuchs sehr erfolgreich in den Medenrunden und Turnieren.
BS: Haben Sie vor, weiter zu wachsen?
HM: Wir möchten den Charme unseres kleinen Vereins nicht verlieren, aber sicher freuen wir uns darüber, weiter zu wachsen. Vor allem möchten wir unseren Mitgliedern mehr Möglichkeiten bieten, Tennis zu spielen. Das ist bei vier Plätzen manchmal schwierig, da die Auslastung teilweise recht hoch ist. Aus diesem Grund müssen wir es in Betracht ziehen, über einen weiteren Platz nachzudenken. Das Platzangebot auf dem vereinseigenen Gelände ist allerdings sehr begrenzt. Aus diesem Grund möchten wir das Gespräch mit der Gemeinde aufnehmen, um hier nach Möglichkeiten zu suchen.
BS: Herr Mehler, ich wünsche Ihnen weiterhin viel Freude und eine gute „Hand“ als 1. Vorsitzender des Vereins und bedanke mich für das interessante Gespräch.
Das Gespräch führte Bärbel Storch, Geschäftsführerin der Staatsbad Schlangenbad GmbH.
Interview mit Marvin Fleschner von der Wambacher Mühle / 24.12.2021
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Staatsbad trifft:Herrn Marvin Fleschner, Inhaber und Betreiber des Gasthauses und Hotel „Wambacher Mühle“ in Schlangenbad Wambach
BS: Herr Fleschner, Sie sind ein gebürtiger Wambacher und leben von Geburt an hier?
MF: Das stimmt nicht ganz, ich wurde in Wiesbaden geboren, aber hier in Wambach bin ich aufgewachsen, denn meine Eltern waren Pächter der „Wambacher Mühle“ und dieser Ort ist für mich Heimat.
BS: Resultiert daraus, dass Sie deshalb eine Ausbildung in der Hotellerie gemacht haben?
MF: Ja, durchaus, das ist richtig. Im Hotel Hilton Park in München absolvierte ich die Ausbildung zum Hotelfachmann. Weiterführend durchlief ich anschließend eine Ausbildung zum Koch im Restaurant
Aigner in Berlin, ein sehr renommiertes Restaurant, direkt am Gendarmenmarkt.
BS: Wann kehrten Sie zurück in den Betrieb Ihrer Eltern?
MF: Das war im Jahr 2010, als ich sofort als Koch in der Wambacher Mühle meinem Vater zur Seite
stand.
BS: Wie Sie mir sagten, war der Wunsch nach einer Eigenständigkeit sehr früh bei Ihnen vorhanden?
MF: Da haben Sie Recht. Ja, ich wollte immer eine eigene Existenz. Diese begann, als mir mein Vater 2012 den Betrieb, damals noch Pachtbetrieb, zur Weiterführung übergab.
BS: Wann erwarben Sie die Wambacher Mühle?
MF: Das war im Jahr 2019, also noch gar nicht so lange her. Da ich überwiegend hier den Großteil meines Leben verbrachte, ist es für mich immer mein zu Hause gewesen und nun umso mehr im Zusammensein mit meiner Frau und unseren 2 Söhnen.
BS: Ich sehe und stelle mit Freude fest, dass Sie bereits sehr umfänglich investiert und renoviert haben und dem Haus einen neuen, sehr schönen und frischen Stil gaben.
MF: Danke, ja, wir haben viel getan. Den Stil der jetzigen Inneneinrichtung verdanke ich der „Hand meiner Frau“, die mit viel Geschick und Gespür die jetzt neu entstandene Attraktivität bestens
umgesetzt hat.
BS: Da kann man nur gratulieren, ich empfinde die neue Innengestaltung als äußerst gelungen und man sieht deutlich den Aufbruch in eine neue Zeit Ihrer Gastronomie und Hotellerie.
MF: Danke, ich denke, damit sind meine Frau und ich erst am Anfang, wir haben diesbezüglich noch viel vor. Zunächst haben wir unsere 11 Hotelzimmer hier in der Mühle und weitere 13 Zimmer in unserer Frühstückspension in Walluf umgestaltet und auf einen modernen Standard gebracht.
BS: Die „Wambacher Mühle“ ist ja nicht nur Gastronomie und Hotel, sondern mit dem
Mühlenmuseum ein ganz besonderes Ausflugsziel.
MF: Ja, das Mühlenmuseum ist eine herausragende einzigartige Attraktion, die tatsächlich weltweiten Ruf genießt. Der Eigentümer und leidenschaftliche Sammler, Herr Karl-Heinz Luft, hat hier
etwas einmaliges geschaffen.
BS: Es ist ein großer Gewinn für unsere Gemeinde Schlangenbad Sie hier zu haben, denn an Hotelzimmern und Gastronomie mangelt es leider durchaus. Welche „Küche“ bieten Sie an?
MF: Wir legen bewusst Wert eine regionale Küche anzubieten. Unsere Karte ist ganz klar saisonal ausgerichtet. Dies schätzen unsere Gäste, die aus nah und fern kommen.
BS: Sie bieten auch Cateringservice an und in Ihrem Container, im Freien auf Ihrem Parkplatzgelände bieten Sie auch Speisen zum Mitnehmen an, was in Corona Zeiten und damit verbundenen Einschränkungen eines Restaurantbesuches sinnvoll ist.
MF: Ja, unser Spektrum, welches wir anbieten im Cateringbereich und im außer Hausverkauf, richtet sich jeweils immer nach der Nachfrage. Es wird sehr gut angenommen, das freut uns!
BS: Wie groß ist die Kapazität für Veranstaltungen in Ihrem Haus?
MF: Wir können ohne weiteres bis zu 150 Personen bestens bewirten. Hinzu kommt, dass wir einen großen Parkplatz haben, ein wirklicher Vorteil. Das Mühlenmuseum, welches direkt neben unserem Hotel angrenzt, räumlich fast integriert, ist nicht nur eine herausragende Attraktion an sich sondern kann auch für Veranstaltungen gebucht werden.
BS: Es ist beeindruckend, wie Sie und Ihre Frau in so kurzer Zeit so viel Modernität und Aufbruchstimmung zustande gebracht haben. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg und vor allem bald wieder ein Leben ohne Corona bedingte Einschränkungen, die die Gastronomie und Hotellerie ganz besonders hart getroffen hat.
Das Gespräch führte Bärbel Storch, Geschäftsführerin Staatsbad Schlangenbad GmbH
Interview mit Melanie Otto vom Gästehaus Elisabeth / 24.01.2022
Lesen Sie hier das ganze Interview…
Staatsbad trifft:
Frau Melanie Otto, vom Gästehaus Elisabeth in Schlangenbad
BS: Frau Otto, meine erste Frage ist immer, ob Sie hier geboren wurden?
MO: Nein, ich wurde in der Nähe von Leipzig geboren, dorthin habe ich auch immer noch den Bezug durch meine Verwandtschaft.
BS: Wie hat es Sie dann in unsere schöne Gegend und Ort gebracht?
MO: Das war der Beginn meines Berufsweges. Im Jahr 2003 begann ich meine Ausbildung zur Hotelfachfrau im damaligen Parkhotel, hier in Schlangenbad
BS: Welchen Weg schlugen Sie dann als Hotelfachfrau ein?
MO: nach der Ausbildung setzte ich meinen Berufsweg zunächst im Grandhotel Hessischer Hof in Frankfurt fort und arbeitete später unter anderem im Hyatt Regency Hotel in Mainz.
BS: Was zog Sie dann aber zurück nach Schlangenbad?
MO: Das war natürlich die Liebe, die Liebe zu meinem Mann aber auch eine wirkliche Verbundenheit zu Schlangenbad. Ich mag den Ort sehr und fühle mich hier sehr verbunden, um nicht zu sagen, mittlerweile sogar verwurzelt. Hinzukommt, dass meine Schwiegereltern über fast 40 Jahre mit viel Liebe das Gästehaus Elisabeth führten. Aus diesem Grund war es für uns, meinem Mann und mich selbstverständlich und eine Freude, das Gästehaus im Jahr 2013 zu übernehmen. Das Gästehaus betreibe ich und mein Mann, der berufstätig ist, unterstützt mich in allen Belangen
BS: Wie viele Zimmer haben Sie?
MO: Wir bieten insgesamt 6 Gästezimmer an, davon sind 5 Gästezimmer als Appartement mit Miniküche ausgestattet und ein Einzelzimmer.
BS: Wie haben Sie die letzten 2 Corona Jahre durchgestanden?
MO: Wir hatten das Glück, dass uns unsere langjährigen berufstätigen Gäste, wie Handwerker und Monteure weiterhin treu geblieben sind. Dadurch konnten wir uns bisher einigermaßen „über Wasser“ halten und diese schwere Zeit überstehen. Dafür sind wir auch mehr als dankbar.
BS: wie man sieht, investieren Sie in Ihr Haus?
MO: Ja, wir sind ständig dabei. Nicht nur den Garten haben wir optimiert, ihn noch mehr als Ort zur Entspannung und Erholung für unsere Gäste gemacht. Wir haben auch im Haus selbst viel renoviert und werden dies auch weiterhin tun. Als nächste Baumaßnahmen für das Frühjahr sind die hintere Außenfassade, sowie die Renovierung des Holzbalkons geplant.
BS: Wie sehen Sie Schlangenbad als Kurort zum heutigen Zeitpunkt?
MO: Ach, ich vermisse die früheren Zeiten schon, es war lebendiger. Ich hoffe sehr, dass diese Lebendigkeit wieder kommt. Ich denke, die Gemeinde aber insbesondere auch die Eigeninitiative der Bürger muss wieder aufleben. Sehr begrüße ich, dass der Ort nun viel sauberer geworden ist und sich tatsächlich einiges tut.
BS: Frau Otto, ich danke Ihnen für das interessante Gespräch und wünsche Ihne weiterhin alles Gute, vor allem eine gute Saison in 2022.
Das Gespräch führte Bärbel Storch, Geschäftsführerin der Staatsbad Schlangenbad GmbH
Interview mit dem Herrn Pastoralreferenten Peter Schwaderlapp / 22.02.2022
Lesen Sie hier das ganze Interview…
Staatsbad trifft:Herrn Pastoralreferenten Peter Schwaderlapp
BS: Meine erste Frage ist immer, ob Sie hier geboren wurden?
PSCH: Nein, ich wurde im Westerwald geboren, in Montabaur.
BS: Sind Sie dort auch aufgewachsen?
PSCH: Nicht weit von dort, in dem kleinen Dorf Winden. Mein Vater war der Schuldirektor dort und so wuchs ich auch tatsächlich im Gebäude der Schule, also dem Dienstgebäude meines Vaters auf.
BS: hat Sie Ihre Kindheit in diesem dörflichen Gemeindeleben geprägt?
PSCH: Ja, durchaus. Die Gemeinde ist überwiegend katholisch. So war ich von Anfang an in die Rituale und Traditionen der kirchlichen Gemeinschaft eingebunden, wie wir Dorfbewohner eigentlich alle. Und ich lebe und lebte immer gerne in einer dörflichen Gemeinschaft. Die Kirche und ihre Rituale gaben mir auch eine gewisse Geborgenheit, eine innere Heimat.
BS: War Ihr Wunsch Theologie zu studieren da bereits vorhanden?
PSCH: Nach dem Abitur am Gymnasium in Lahnstein, welches zugleich eine Klosterschule war, wollte ich Physik, Mathematik und Englisch studieren. Ich absolvierte aber zunächst meinen Zivildienst bei der Kirche und betreute hierbei Flüchtlingskinder. Dabei lernte ich die Flüchtlingsbeauftragte des Bischofs Kamphaus kennen. Sie hat mich enorm beeindruckt und war eigentlich der Wegweiser für mich, einen Beruf in der katholischen Kirche zu wählen.
BS: So haben Sie Theologie studiert und wie Sie schilderten an der dafür klassisch zu beschreibenden Universität Münster in Westfalen. Aber, Sie entschlossen sich, sich nicht der Priesterweihe zu unterziehen, sondern wählten den Beruf des Pastoralreferenten, was war der Antrieb hierzu?
PSCH: Das hatte ganz lebenspraktische Gründe — ich konnte mir nicht vorstellen im Zölibat, alsoehelos, zu leben. Ich liebe meine Aufgaben in meiner Kirche. Diese Kirche ist für mich von Kindheit an Heimat meiner Seele und prägte von Anfang an mein Denken und Handeln. In meinem Beruf des Pastoralreferenten, den ich seit 2004 ausführe, bin ich sehr glücklich durch die Vielfalt der Aufgaben aber auch durch die emotionalen Herausforderungen. Die Nähe zu Menschen in den unterschiedlichsten Situationen.
BS: Welchen Aufgaben widmen Sie sich im Besonderen?
PSCH: Eine meiner Schwerpunktaufgaben ist die Firmvorbereitung in der gesamten Pfarrei Heilige Familie. Das macht mir sehr viel Freude und der Kontakt mit jungen Menschen hält mich selbst jung.
BS: Die katholische Kirche durchläuft gerade eine Phase der Infragestellung?
PSCH: Ja, das ist richtig, sie steht an einem Wendepunkt und ich hoffe sehr, dass eine Neuausrichtung möglich ist. Ich erlebe hier in meiner Arbeit eine Basis, die sehr um ihre katholische Glaubensheimat
kämpft und ich unterstütze eine Neuausrichtung mehr als ich sagen kann. Es ist großartig, dass Bischof Bätzing aus Limburg jetzt im Rahmen der Initiative „out in church“ verbrieft zugesagt hat, dass jegliche Ausgrenzung aufgrund persönlicher Lebensform oder sexueller Orientierung ein Ende
haben muss und dass Mitarbeitende der Kirche aufgrund privater und partnerschaftlicher Entscheidungen keine dienstrechtlichen Konsequenzen mehr fürchten müssen. Als Bischof kann er
das für sein Bistum entscheiden – ich hoffe, dass andere Bistümer nachziehen. Ich sehe einen Anfang und hoffe, dass der Aufbruch weiter geht, denn wenn die Kirche sich nicht verändert, dann müsste ich darüber nachdenken, ob ich hier noch richtig bin.
BS: Wie konnten z.B. Missbrauchsfälle so lange verschwiegen werden?
PSCH: Weil es ein System der Verschwiegenheit und der Vertuschung gab. Ich denke, es ist wichtig, aufzuhören, in diesem Zusammenhang von Einzelfällen zu sprechen. Man muss das System hinterfragen und die Systemfehler benennen und ändern. Die bestehenden Machtstrukturen sind zu überdenken und zu reformieren. Das wird Jahre dauern.
BS: Was bemerken Sie hier in Schlangenbad im Zusammenhang mit den Katholiken?
PSCH: Ja, da bemerke ich, dass z.B. die Sonntagsmesse nicht mehr so stark besucht wird, jedoch Gottesdienste, die Familien ansprechen, zumindest vor Corona, einen großen Zulauf hatten. Im Moment finden diese Gottesdienste via Youtube statt und haben auch dort ein größeres Publikum. Auch die Song-Andachten mit Popmusik fanden großen Anklang. Das spiegelt wieder, dass die Menschen durchaus ein großes Bedürfnis haben in die Kirche zu gehen um sich dort gemeinsam zu
treffen. Es gibt eben nicht mehr die eine Form, die alle anspricht. Deshalb ist es schön, hier eine Gemeinschaft zu haben, die auch neue Wege und Experimente wagt. Ich hoffe, dass es uns für die Zukunft bereit macht und es bestärkt mich, diese Zukunft zu gestalten.
BS: Nun zum Schluss unseres sehr interessanten Gespräches noch die Frage nach Ihren Freizeitbeschäftigungen?
PSCH: zunächst erfüllt mich meine Arbeit, manchmal nicht nur mich, sondern auch meinen Kalender. Ich versuche möglichst viel Zeit für Musik und Wandern übrig zu behalten. Ich spiele Gitarre, gehe gerne auf Konzerte (am liebsten Punk, Ska und Independent) und schnüre ansonsten die Wanderschuhe. Die Schlangenbader Waldpfade, die Wisper Trails oder auch der Jakobsweg, den ich in Frankreich und Spanien schon wanderte, sind ein kraftspendender und entspannter Ausgleich für
mich. Wandern, ja, das Wandern mag ich sehr.
Das Gespräch führte Bärbel Storch, Geschäftsführerin der Staatsbad Schlangenbad GmbH