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Das Staatsbad berichtet:
Bäder & Sauna
Ein wunderbarer Sommer hat uns, trotz Corona-bedingter Einschränkungen, ab Juli eine tolle Thermalfreibad-Saison ermöglicht. Jung und Alt genossen das herrliche Wasser und auch bei etwas weniger Sonnenschein zogen die „Hardliner“ ihre Bahnen. Im „Bistro Schlangenbad“ konnte man auf der herrlichen Terrasse, mit Blick ins Tal, Leckeres zum Essen oder Trinken genießen.
Am 30.09.2020 schlossen wir das Thermalfreibad.
Die Kelosauna ist seit dem 19.10.2020 aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen.
Auch die Aeskulap Therme wurde zum 2.11.2020 aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen.
Das Reservierungssystem finden Sie unter www.baeder.schlangenbad.online.
Das Staatsbad berichtet:
Geführte Wanderungen und Führungen

Die Nachfrage nach geführten Wanderungen und Kräuterführungen war sehr groß. So baten wir Herrn Wolfgang Blum, seine beliebten Führungen wieder aufzunehmen. …und, es kamen 50 Gäste, die ihm fröhlich und gut gelaunt folgten.
Ebenso zog auch Frau Schickedanz ihre Gäste in den Bann und vermittelte fast 20 Teilnehmern welche Kraft und Wertigkeit Kräuter haben können, die in unserer Gegend wachsen.
Die Resonanz beider Veranstaltungen ist für uns Anlass, diese gerne fortzuführen.
Leider fanden die Historischen Führungen, mit Frau Sabine Bongartz, nur wenige Interessenten. Dies war wohl den warmen Temperaturen geschuldet. Deshalb arbeiten wir schon an neuen Konzepten, um in Zukunft einer größeren Zahl von Interessierten, die spannende Vergangenheit der Gemeinde näher zu bringen. Mehr dazu, in der nächsten Ausgabe der Schlangenbader Nachrichten.
Das Staatsbad berichtet:
Wanderwege
Da unsere Wanderwege rund um Schlangenbad mit neuen Beschilderungen, überarbeiteten Wegeführungen etc. dringend optimiert werden müssen, hat sich ein Arbeitskreis gefunden, der sich dieser Aufgabe mit großem Interesse widmet. Denn Wandern ist der absolute Trend und unser Wald und unsere zauberhafte Gegend lädt direkt dazu ein. Insofern müssen wir Versäumtes auf diesem Gebiet schnell nachholen und damit etwas tun, um den Erwartungen unserer Gäste gerecht zu werden.
Das Staatsbad berichtet:
Grünanlagen
Den oberen Bereich am Parkplatz „Adelheittal“, haben wir auch begonnen umzugestalten. Wir ebneten den Boden oberhalb des Parkplatzes und umgrenzten die dortigen Sukzessionsflächen (umgangssprachlich werden Flächen, die früher genutzt und seither über einen längeren Zeitraum sich selbst überlassen wurden, als solche bezeichnet), die ein wertvoller Bereich für Tiere des Waldes sind. Damit fällt nun der Blick direkt auf dieses interessante Biotop.
Auch der Teich, der uns, während des sehr warmen Sommers große Sorge bereitete, erhielt eine neue Umzäunung.
Das Staatsbad berichtet:
Über die aktuelle Situation
Aeskulap Therme
Am 1. Oktober konnten wir die Aeskulap Therme wieder für die Öffentlichkeit öffnen. Insbesondere für unsere sehr treuen Stammgäste war dies eine sehr gute Nachricht. Der Kneipp-Verein und die Rheuma Liga, die Sportvereine, alle, die das Thermalwasser für gesundheitliche Zwecke nutzen, waren froh, sich wieder in der Therme treffen zu können.
Am 2.11.20 war aber auch hier die Schließung Corona bedingt notwendig.
Kelo Sauna und Bistro
Ebenso am 1.Oktober öffneten wir die Kelo Sauna wieder. Wir mussten sie schweren Herzens, bereits am 19.10.2020 wieder schließen.
Gründe sind neben den bereits genannten exponentiell stark gestiegenen Corona-Infektionszahlen auch betriebswirtschaftliche Aspekte, wie sich jeder vorstellen kann, bei den oft nur einstelligen Besucherzahlen und Kosten des Betreibens.
Neubeschilderung von Wanderwegen
Die Optimierung und Neuausschilderung von Wanderwegen rund um Schlangenbad, die ich im Team, zusammen mit einer Interessengruppe aus sehr engagierten Schlangenbader Bürgern angegangen habe, macht Fortschritte. Die Schilder sind hergestellt und nun geht es weiter ans Beschildern der Wege. Information finden Sie auf unserer Website!
Übrigens unsere Website, die Sie unter www.schlangenbad27Grad.de und vor allem hierbei der Slogan 27Grad, dessen Urheber übrigens ein Mitglied des Aufsichtsrates der Staatsbad GmbH ist, erhält enorm viel Beifall!
Brücke der Median-Klinik
Wie Sie wissen, ist die Brücke, die vom Kurpark zur Tourist Information und Aeskulap Therme führt und im Eigentum der Median Klinik ist, aus baulichen Gründen seit Jahren gesperrt. Nicht nur aus optischen Gründen ist dies ein schlimmer und untragbarer Zustand für uns alle.
Deshalb führen Herr Bürgermeister Marco Eyring und ich mit dem Eigentümer der Immobilie, der Median Klinik, weiter intensive Gespräche, um das frühere Bild der Brücke und vor allem deren Begehbarkeit wieder herzustellen! Wir sind hier, so meinen wir, auf einem guten Weg.
Kolonaden
Auch das Thema der denkmalgeschützten und in schlechtem baulichem Zustand befindlichen Kolonnaden ist ein Schwerpunktthema der Staatsbad GmbH ‑natürlich auch hier, im Zusammenwirken mit der Gemeinde. Aber auch in diesem Fall sind wir auf die Mitwirkung des Eigentümers einerseits und des Pächters andererseits, hier der Oberberggruppe, angewiesen. Diverse Gespräche, die wir führten, deuten auf eine positive Veränderung hin.
Deshalb dürfen wir Ihnen auch hier versichern, dass es Herrn Bürgermeister Eyring und mir ein extrem wichtiges Anliegen ist, all diese Themen einer baldigen Lösung zuführen.
Ich wünsche Ihnen weiterhin ‑trotz allen Corona bedingten Einschränkungen- eine schöne Weihnachtszeit und bereits heute ein ganz gutes und gesundes Neues Jahr 2012. Nutzen Sie unsere herrliche Umgebung, den Wald und die gute Luft.
Herzlichst
Ihre
Bärbel Storch
Geschäftsführung
Staatsbad Schlangenbad GmbH
www.schlangenbad27Grad.de

Interview mit Bärbel Storch für Radio Antenne Frankfurt
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Interview mit Tanja Sinzig-Huskamp, Schlangenapotheke Schlangenbad / 9.9.20
Lesen Sie hier das ganze Interview…
Interview mit Tanja Sinzig-Huskamp, Schlangenapotheke Schlangenbad / 9.9.2020
Bärbel Storch: Frau Sinzig-Huskamp ich freue mich sehr, dass wir uns heute zum „Wald-Gespräch“, hier im Adelheid Tal auf einer Bank treffen.
Sie sind hier geboren und eng mit dem Schlangenbader Wald verbunden.
Tanja Sinzig-Huskamp: Ja, ich bin hier geboren, aufgewachsen und sehr verwurzelt mit dem Ort. Ich sage immer schmunzelnd: Ich habe es nicht weit gebracht — damit meine ich natürlich nur das Örtliche. Und hier möchte und werde ich auch bleiben.
Der Schlangenbader Wald ist nicht nur mein Erholungsort, nein, er ist auch Kindheitserinnerung für mich. Dieser Wald war uns wie ein Spielplatz, eine Erlebniswelt und für uns Kinder, eine Welt in der wir immer neue Dinge fanden.
Bärbel Storch: Sie sind approbierte Apothekerin sowie auch staatlich geprüfte Heilpraktikerin, sehen Sie den Wald gesundheitsfördernd für Menschen?
Tanja Sinzig-Huskamp: Aber ja! Natürlich hat der Wald durch seine Ruhe, sein Klima, sein Licht und Schattenspiel eine enorme Wirkung auf unseren Körper und Psyche. Hierbei geht es gar nicht um sportliches Wandern oder körperliche Ertüchtigung, nein, der Wald wirkt auf uns ohne unser aktives Zutun, wohltuend beruhigend und entspannend.
In Japan wird der Wald in seiner gesundheitsfördernden Wirkung wissenschaftlich beschrieben und weitaus mehr geschätzt und propagiert als bisher bei uns. Aber auch bei uns in Deutschland erfährt der Wald u.a. durch den Autor und Förster, Peter Wohlleben, endlich nun auch Beschreibung und Aussage zu seiner außergewöhnlichen Wertigkeit.
Bärbel Storch: Sie kennen Schlangenbad von Kindheit an, also auch zu Zeiten, in welcher die „KUR mit kurenden Gästen“ den Ort belebten; wie hat sich in dieser Beziehung der Ort verändert?
Tanja Sinzig-Huskamp: Das stimmt. Ich kenne Schlangenbad noch aus der Zeit, als Kuren von Seiten der Krankenkassen bezahlt wurden und wir hier sehr viele Kur-Gäste begrüßten. Diese Zeiten sind leider längst vorbei.
Der Begriff „Kur“ hat heute m.E. eine andere Form, einen anderen Inhalt und eine andere Zielsetzung. Man wandelt heute nicht mehr mit dem Glas in der Hand durch die Allee. Die Kur hat sich verändert, ist aber ohne Zweifel nach wie vor wesentlich und enorm wichtig für unsere Gesundheit. Heute sucht man Entspannung, Erholung und Ausgleich zum Alltag. Man möchte inspiriert werden, Dinge zu tun und zu erleben, die wohltuend ablenken vom täglichen Stress, allen digitalen „Endgeräten“ und die einfach guttun.
Bärbel Storch: D.h. Sie sehen in Schlangenbad einen Ort, der beste Voraussetzungen bietet zur Kur im heutigen Sinn?
Tanja Sinzig-Huskamp: Ja, vielleicht heute mehr denn je! Der Gast, der zu uns kommt, kann das Maß dessen, was ihm guttut, was ihm hilft, Entspannung und Wohlbefinden zu finden, selbst entscheiden. Unser wunderschöner Ort, bietet den herrlichen Wald und unser einmaliges Thermalwasser zum Baden und zum Trinken! Ich denke, dass diese Kombination, Thermalwasser und Wald, sehr schnell ihre spürbare positive Wirkung hinterlässt. Ein Aufatmen und zu neuen Kräften ist das Ergebnis! Eindeutig kann man bei uns in Schlangenbad „die Stadt hinter sich lassen“ und in Erholung eintauchen.
Bärbel Storch: Sie selbst stellen aus unserem quellfrischen Thermalwasser wertvolle Kosmetik her.
Tanja Sinzig-Huskamp: Genau! Schon seit vielen Generationen wird in der Schlangen-Apotheke ganz handwerklich mit dem Thermalwasser gearbeitet. Ich nutze unser Thermalwasser zur Herstellung von Körperpflegeprodukten. Es sind quasi regionale Manufakturprodukte. Unsere kleine Manufaktur ist etwas Besonderes, denn wir arbeiten ganz traditionell und produzieren nicht im großen Maßstab.
Bärbel Storch: Was würden Sie sich wünschen für die Zukunft unseres Ortes?
Tanja Sinzig-Huskamp: Sehr begrüßen würde ich es, wenn wir eine sich weiter entwickelnde, gut funktionierende Hotellerie und Gastronomie bekämen. Es wäre schön, wenn hierbei in die Zukunft investiert würde. Wir sind ein bezaubernder Naherholungsort! Das sollten wir nutzen. Ich wünsche mir natürlich auch, dass die Wahrzeichen unseres Ortes gepflegt und wiederbelebt werden — ich denke an z.B. die Kolonnaden. Auch befürworte ich, dass unsere beiden denkmalgeschützten, wunderschönen Parks noch mehr genutzt werden. Es freut mich immer sehr, wenn ich sehe, wie am „warmen Bach“, im unteren Park, Kinder im Wasser plantschen und den herrlichen Sommer, mit ihren Müttern genießen. …oder wie im oberen Kurpark, an den Geräten geturnt wird. Das ist Leben mit dem Park und im Park und das dürfte gern auch noch mehr werden. Außerdem wünsche ich mir, erweiterte und auch benannte Stellen zur „Walderholung“.
Bärbel Storch: Man merkt es deutlich, wie Sie Schlangenbad lieben. Ich danke Ihnen für unsere lebhafte und interessante Unterhaltung!
Das Gespräch führte Bärbel Storch, Geschäftsführerin der Staatsbad Schlangenbad GmbH
Schlangenbad, den 10.9.2020
Interview mit Karlheinz Luft, Malermeister mit Betrieb in Schlangenbad-Wambach Schlangenbad / 21.10.20
Lesen Sie hier das ganze Interview…
Interview mit Karlheinz Luft, Malermeister mit Betrieb in Schlangenbad-Wambach / 21.10.2020
Bärbel Storch: Herr Luft, Sie sind ein echter Wambacher, wurden Sie auch hier geboren?
Karlheinz Luft: nein, geboren wurde ich in Kiedrich aber eigentlich beim ersten „Blick in die Welt“ sah ich Wambach und fühle mich auch als Ur-Wambacher.
Bärbel Storch: Sie betreiben einen Malerbetrieb in Wambach.
Karlheinz Luft: ja, zusammen mit meinem Bruder. … und dies seit 50 Jahren.
Bärbel Storch: Sie haben sich für die Gemeinde in vielerlei Hinsicht eingebracht!
Karlheinz Luft: ja, ich gehörte aktiv seit 60 Jahren dem Gesangsverein an, davon viele Jahre im Vorstand. Seit über 50 Jahren bin ich Mitglied der freiwilligen Feuerwehr. Ich war auch immer schon im GV organisiert bei allen Veranstaltungen und donnerstags gehöre ich zu den „Friedhof-Säuberern“ — „Zukunft Dorfmitte“
Bärbel Storch: aber Ihre große Leidenschaft gehört einem ganz besonderen Hobby!?
Karlheinz Luft: ja, das stimmt! Meine Leidenschaft gehört dem Sammeln von Mühlsteinen und darüber hinaus allen alten handwerklichen Utensilien jeglicher Art.
Bärbel Storch: als einstiger Eigentümer der „Wambacher Mühle“, die Sie in 2019 an ihren Pächter, dieser großartigen Gastronomie verkauft haben, widmen Sie sich zusammen mit Ihrer Frau nun noch intensiver Ihrem Mühlenmuseum.
Karlheinz Luft: ja, vor 30 Jahren kaufte ich die einstige Mühle aber erst im Jahr 2004 habe ich das Museum gebaut. Der durch das Gelände laufende Bach, der Mühlgraben, diente auch als Löschwasser im Falle eines Brandes. Das Wasserrecht besteht seit Urzeiten.
Bärbel Storch: Ihr Museum hat mittlerweile einen außerordentlichen Bekanntheitsgrad in aller Welt!
Karlheinz Luft: ja, erfreulicherweise! Aus allen Teilen der Welt erhalte ich wertvolle Gegenstände. Ob Mühlräder, denen meine ganz besondere Liebe gilt oder Handwerksutensilien aller Art. Übrigens, das Mühlrad im Bachlauf habe ich in Norwegen gesehen und nachgebaut.
Bärbel Storch: wie viele Mühl- und Schleifsteine stellen Sie in Ihrem großartigen Museum aus?
Karlheinz Luft: mittlerweile sind es ca. 550 Stück. Ich darf mit Stolz sagen, dass dies die größte Sammlung in Deutschland ist. Gesamt stelle ich 25.600 Gegenstände, die im Zusammenhang mit alten Handwerksutensilien stehen, aus.
Bärbel Storch: wie groß ist den die Fläche des Museums?
Karlheinz Luft: als ich 1997 das Wasserrad baute, zog dies einen Bebauungsplan nach sich. Daraus wurde 2004 das Museumsgebäude gebaut. Es umfasst 260 Quadratmeter.
Bärbel Storch: sind Sie selbst vor Ort und erklären den interessierten Besuchern die Gegenstände und Museumsstücke?
Karlheinz Luft: Ja, ich biete Führungen an und auch die Fachleute der einzelnen Gewerke sind begeistert selbst vor Ort und erzählen von Ihrer alten Handwerkskunst.
Das Museum ist dadurch ein Zusammentreffen von Handwerkern, die die alten Handwerkskünste vor dem Vergessen bewahren.
Bärbel Storch: Herr Luft, ich danke Ihnen für diese hoch interessante Schilderung Ihres Schaffens! Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Freude und großartige Begegnungen aus aller Welt.
Als Geschäftsführerin der Staatsbad Schlangenbad GmbH danke ich Ihnen ebenso für diese unglaubliche Bereicherung, dieser Sehenswürdigkeit in unserer Gemeinde.
Das Interview führte Bärbel Storch, Geschäftsführerin der Staatsbad Schlangenbad GmbH
Schlangenbad, den 21.10.2020
Interview mit Dipl. Ing. (FH) Jochen Lüke, Forstamtmann / 23.11.2020
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Interview mit Herrn Dipl. Ing. (FH) Jochen Lüke, Forstamtmann / 23.11.2020
B. Storch: Herr Lüke, Sie sind 1956 in Gelsenkirchen geboren, sind Sie dort auch aufgewachsen?
J. Lüke: Nein, aufgewachsen bin ich im Sauerland in der Nähe von Brilon.
B. Storch: Das Sauerland ist eine sehr waldreiche Gegend; hat Sie diese Landschaft inspiriert Forstwirtschaft zu studieren?
J. Lüke: Ja, das war schon sehr ausschlaggebend und ich kann heute sagen, dass es die richtige Entscheidung war, die mich bis heute sehr interessiert.
B. Storch: Seit 1983 sind Sie in Diensten des Forstamtes Rüdesheim und Bad Schwalbach. Wenn Sie nun zurückblicken, hat sich in diesen Jahren der Wald verändert?
J. Lüke: Nun, durch die bereits im Jahr 1985 beginnenden Windwurf-Katastrophen, die auch in den Jahren danach folgten, hangeln wir uns von einer herausfordernden Situation zu nächsten. Aber, wir lerne auch daraus.
B. Storch: Wie erholt sich ein Wald von solchen Einschnitten?
J. Lüke: Der Wald entwickelt eine ständige Dynamik, einer sogenannten Verjüngung. Die biologische Dynamik ist sehr groß. Schauen Sie sich den Schwarzwald oder den Bayerischen Wald an, wobei eine Betrachtung natürlich nicht mit schnellen Erfolgen und Veränderungen zu erwarten ist. Solche natürlichen Regenerationsprozesse bedürfen eines langen Zeitabschnittes, geprägt von Geduld.
B. Storch: Wie verläuft so ein natürlicher Regenerationsprozess?
J. Lüke: Ein solcher Prozess ist von uns Forstleuten vorsichtig zu begleiten und zu unterstützen. Der Wald entwickelt einen sogenannten Vorwald. Es wächst zunächst eine sogenannte Schlagflora heran, Krautpflanzen. Danach treibt der Baumbewuchs, aus sogenannten leichten Samen aus. Darauf folgen dann Baumarten wie Buchen und Eichen.
B. Storch: Forsten Sie dennoch ergänzend auf?
J. Lüke: Ja, das tun wir. Wir versuchen zu regulieren. Je nach Standort pflanzen wir Bäume, die zu den jeweiligen Standorten in Bezug auf Klima und Bodenverhältnisse passen, denn der Mensch sollte den Wald sinnvoll begleiten, um klimastabile Wälder zu bekommen.
In der Natur herrscht das sogenannte Chaosprinzip aus dem Kleinstrukturen entstammen, wie diverse Baumarten und auch Pilze, die dann ein stabiles Waldgefüge bilden.
B. Storch: Der Wald um uns herum sieht momentan erschreckend aus, wie beschreiben Sie dies?
J. Lüke: Ich verstehe, dass der Anblick derzeit ungewöhnlich ist. Aber, auch hier gilt es, das Geschehen der notwendigen Rodung mit Geduld, Gelassenheit und Wissen zu begleiten. Und wenn ich dies so gelassen sage, meine ich, dass diese Geduld von den nächsten 2 bis 3 Generationen erwartet werden muss!
B. Storch: Eine lange Herausforderung der Geduld also?
J. Lüke: Ja, natürlich. Beginnend damit, dass nun in den nächsten 10 Jahren die Grundlage des naturnahen Waldbaus gelegt werden muss. Wir dürfen nicht vergessen, dass der Wald in gewisser Weise eine Daseinsvorsorge für die Welt ist. Dazu zählt unsere Luft, die Klimastabilisierung, der Erosionsschutz, die Wasserspeicherung und nicht zur vergessen, die Erholungsfunktion und der Naturschutz. Das alles ist Biodiversität die wir in einer multifunktionalen Begleitung als Aufgabe sehen.
B. Storch: Viele Menschen, die derzeit in den Wald gehen, beklagen den Anblick kahlgeschlagener Flächen und herumliegendes Geäst.
J. Lüke: Ja, ich kann das verstehen, aber das lassen wir bewusst so, es dient dem Erosionsschutz.
Man nennt das auch Lebendverbau, wenn Tothölzer den Boden bedecken. Es dient der Beschattung und dem Schutz des Bodens, um das Wachstum zu befördern.
B. Storch: Herr Lüke, im Juli 2021 gehen Sie in Ihren wohlverdienten Ruhestand, freuen Sie sich darauf?
J. Lüke: Oh ja, ich freue mich auf verschiedene Reisen in ausgewählte Naturschutzgebiete. Ich freue mich auf meine Familie und den Bauernhof, auf dem ich lebe. Da gibt es genügend Beschäftigung, nicht zu vergessen die Jagd, der ich mit Leidenschaft nachgehe.
B. Storch: herzlichen Dank für das Gespräch, es hat mir große Freude gemacht, mich mit Ihnen zu unterhalten. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie eine schöne Weihnachtszeit und vor allem ein ganz gutes Neues Jahr.
Das Interview führte Bärbel Storch, Geschäftsführerin der Staatsbad Schlangenbad GmbH
Schlangenbad, den 23.11.2020
Interview mit Marco Eyring, Bürgermeister von Schlangenbad / 23.12.2020
Lesen Sie hier das ganze Interview…
Interview mit Marco Eyring, Bürgermeister von Schlangenbad / 23.12.2020
Bärbel Storch: Herr Eyring, Sie sind im Rheingau aufgewachsen, aber seit vielen Jahren fest verwurzelt in Schlangenbad, wie kam es dazu?
Marco Eyring: Ganz einfach, die Liebe führte mich vor gut 23 Jahren nach Schlangenbad, woher meine Frau gebürtig stammt. Es war aber nicht nur die Liebe zu meiner Frau allein; auch der Ort in seiner Vielfalt und seinen Menschen sind für mich bis heute ausschlaggebend, hier sehr gerne zu leben, mich hier beheimatet und verbunden zu fühlen.
Bärbel Storch: Ihr Werdegang begann dementsprechend auch hier in Schlangenbad?
Marco Eyring: Ja, nach dem Abitur meldete ich mich zunächst zum Zivildienst und übernahm Soziale Dienste. Eine Zeit die mich als jungen Mann sehr geprägt und beispielsweise mit der Situation von Demenzkranken und andern hilfsbedürftigen Menschen vertraut gemacht hat. Hier ging es um Hilfestellungen aller Art u.a. um die (Körper-) Pflege und Umsorgung von kranken oder alten Menschen.
Bärbel Storch: Begann nach diesem sozialen Jahr Ihr Studium?
Marco Eyring: Ja, ich verfüge über zwei Studienabschlüsse. Ende der 1990er Jahre studierte ich in Mannheim und schloss als Dipl. Verwaltungswirt an der Fachhochschule Mannheim ab. Ich absolvierte damit eine klassische Behördenlaufbahn im gehobenen Verwaltungsdienst. Später nahm ich an der Universität Mainz das Studium der Rechtswissenschaften auf, dass ich nach dem anschließenden Referendariat
als Volljurist erfolgreich abschloss. Damit eröffnete ich mir den beruflichen Aufstieg.
Bärbel Storch: Waren Sie immer im Staatsdienst?
Marco Eyring: Von meinem Nebenjob während der Schulzeit bei einem Rheingauer Weingut und einer Unterbrechung durch das Zweitstudium abgesehen, ja. Seit 2014 war ich beim Land Hessen in unterschiedlichen Funktionen tätig – u.a. im
Innenministerium als Personalreferent, anschließend beim Regierungspräsidium Darmstadt als Dezernent im Stiftungswesen. Der Weg führte mich von 2017 bis 2019 als leitender Justiziar und stellvertretender Abteilungsleiter der Verwaltung im LKA
(Landeskriminalamt) weiter.
Bärbel Storch: Ab März 2019 wurden Sie mit großer Mehrheit zum Bürgermeister unserer Gemeinde Schlangenbad gewählt!
Marco Eyring: Ja, im Laufe meiner fast 14-jährigen ehrenamtlichen Tätigkeit in den kommunalen Gremien war der Gedanke gereift, Bürgermeister unserer schönen Gemeinde zu werden.
Bärbel Storch: Wie schauen Sie nun auf die vergangenen fast 2 Jahre Ihres Tuns als Bürgermeister zurück?
Marco Eyring: In jedem Fall positiv, auch wenn das Corona-Jahr 2020 schon sehr speziell war. Wenn ich es mit einer Metapher beschreibe, so war und ist die bisherige Amtszeit für mich wie ein Puzzle, bei dem sich meine beruflichen Erfahrungen Stück für Stück mit Erfahrungen in der Gemeinde zu einem
runden Ganzen ergänzen. Leider hemmt die Pandemie die ein oder andere Initiative, wie z.B. die Einrichtung eines Bürgerbusses.
Bärbel Storch: Welche Themen erachten Sie in der Umsetzung als besonders wichtig?
Marco Eyring: Es gilt die Infrastruktur zukunftsfähig zu machen. Hier sehe ich Handlungsbedarf in mehreren Bereichen, z.B. die Bereitstellung wirklich schneller Internetzugänge für alle unsere Wohngebiete. Damit meine ich Glasfaserkabel bis ins Haus
und nicht den aktuellen Ausbau, der nur bescheidene 50 Mbit/s garantieren soll. Der bis Oktober 2021 noch laufende Netzausbau ist zwar besser als der Stand heute, wird aber absehbar für die Anwendungen der Zukunft bei weitem nicht ausreichend
sein. Wir benötigen eine 20-fache Steigerung der Geschwindigkeiten. Mein Ziel ist die „Gigabit-Gemeinde“. Dies ist auch eine wichtige Basis für die zwingend notwendige Verwaltungsmodernisierung. Und, der Trend der Zeit geht hin zum stadtnahen
Wohnen in ländlichen Gebieten. Es muss deshalb auch die Möglichkeit geschaffen werden, hier bezahlbar zu wohnen bzw. zu leben. Neben diesen genannten Themen muss die sonstige Infrastruktur der Gemeinde
erhalten und ausgebaut werden. Bedauerlicherweise haben wir auf fast allen Ebenen eine ungeheuren Investitionsstau. In Konsequenz bedeutet dies leider eine höhere Verschuldung, deren Ursache in einer geringeren Investitionstätigkeit früherer Jahre liegt.
Bärbel Storch: Sie haben in Ihrer Wahlkampagne auch den Umweltund Klimaschutz zum Thema gemacht!
Marco Eyring: Ja, richtig, das habe
ich und auch dies sind Themen, welches ich weiter vorantreibe. Hier ist in den vergangenen Jahren zu wenig passiert. Voraussetzung für einen Schwerpunkt in diesem Bereich ist die Einrichtung einer Vollzeitstelle für einen Umweltbeauftragten. In den letzten Jahren waren diese Themen nicht mit den erforderlichen Personalressourcen hinterlegt und nur ein Randthema. Ich bin froh und dankbar, dass die Gemeindevertretung mit der Genehmigung des Haushaltes für eine stärkere Schwerpunktsetzung auf Klima und Umwelt den Weg frei gemacht hat. Außerdem strebe ich ein wieder unabhängiges und eigenständiges Forstrevier an. Dieses bestand bis 2017, wurde dann aber vom Land Hessen mit dem Forstrevier Kiedrich vereint.
Bärbel Storch: Wie sehen Sie den Ist-Zustand der Gemeinde?
Marco Eyring: Leider hat sich die Gemeinde Schlangenbad, im Verhältnis zu anderen umliegenden Gemeinden, kaum verändert. Sehen wir uns an, was um uns herum in Eltville, Wiesbaden, Taunusstein, Bad Schwalbach, Heidenrod in den vergangenen 10 Jahren passiert ist. Eine innovative
Weiterentwicklung war mir in Schlangenbad zu wenig erkennbar.
Bärbel Storch: Wie sehen Sie die Kerngemeinde Schlangenbad in ihrer heutigen Situation?
Marco Eyring: Nun, die alten Glanzzeiten sind leider Vergangenheit. Die letzten 15 Jahre ergaben keine Anknüpfung an notwendige und auch erwartbare Entwicklungen, die u.a. auch die Hotellerie und Gastronomie braucht, um den belebenden Tourismus, für den Ort weiter zu interessieren. Auf diesem Status Quo möchte ich nicht verharren, sondern – gemäß meinem Wahlkampfmotto – „Machen wir mehr daraus“ aufbauen.
Bärbel Storch: Wie sieht diese Strategie aus?
Marco Eyring: Gemeinsam mit der Staatsbad Schlangenbad GmbH werden wir versuchen, den Ort zunächst als interessantes, ansprechendes Ausflugsziel zu platzieren und als Gesundheitsstandort weiter ausbauen. Wir werden die Technik des Thermalfreibads erneuern und die Attraktivität ausbauen. Außerdem möchten wir
den Wert der Aeskulap-Therme noch mehr herausarbeiten. Des Weiteren werden wir unsere bezaubernden historischen Parks, durch ein Plus an attraktive Veranstaltungen mit Leben füllen, um wieder verstärkt Besucher aus nah und fern zu uns zu bringen.
Das Gespräch führte
Bärbel Storch, Geschäftsführerin
Staatsbad Schlangenbad GmbH
Interview mit dem Gemeindebrandinspektor Markus Faust / 21.01.2021
Lesen Sie hier das ganze Interview…
Interview mit Herrn Markus Faust, Gemeindebrandinspektor / 21.01.2021
Markus Faust, Gemeindebrandinspektor
BS: Herr Faust, Sie und Ihre Familie leben schon lange in Wambach, sind Sie auch hier geboren?
MF: Nein, geboren bin ich in Bad Schwalbach, aber aufgewachsen in Wambach, wo ich nach wie vor lebe, wie auch mein Bruder, der Landwirtschaft betreibt. Unsere Familie ist seit Generationen der Landwirtschaft verpflichtet. Meine Eltern bzw. meine Mutter betrieben dazuhin bis vor Kurzem, die Gastwirtschaft „Bauernschänke“, dies in der 6. Generation. Sie lässt sich zurückverfolgen bis 1832.
BS: Welchen Beruf haben Sie ursprünglich gelernt?
MF: Ich bin Koch, habe meine Meisterprüfung in diesem Fach erworben und blicke gerne auf viele Jahre in der gehobenen Hotellerie zurück. Begonnen hat meine berufliche Laufbahn als Koch in dem Sterne Restaurant ‚Ente vom Lehel‘, im Hotel Nassauer Hof in Wiesbaden. Diesem Qualitätsanspruch folgend, führten mich meine weiteren Stationen in die Küchen diverser Luxushotels im In- und Ausland.
BS: Sind Sie heute immer noch in der Hotellerie tätig?
MF: Nein nicht ganz. Der Gastronomie blieb ich zwar treu. Ich bin als Abteilungsleiter nun aber für die Aus- und Weiterbildung der ProJob Rheingau-Taunus GmbH, ein gemeinnütziger Kreiseigenbetrieb tätig. Mein Schwerpunkt hier ist der Food &Beverage-Bereich, also nach wie vor Gastronomie in vollem Umfang.
BS: Gerne würde ich aber auf Ihr Ehrenamt als Gemeindebrandinspektor eingehen, welches in meinen Augen schon fast nach einem Vollzeitberuf anmutet?
MF: Ach, wissen Sie, alles was ich tue, mache ich mit Herzblut, so auch die sehr umfängliche Aufgabe bei unserer Feuerwehr.
BS: Wie kommt man in so eine verantwortungsvolle Ehrenamtsposition?
MF: Nun, man beginnt als ehrenamtlicher Feuerwehmann und dient sich zum Wehrführer weiter. Dies sind zunächst die ersten Stationen. Ich ging weiter in der Ausbildung, die sich über 8 Jahre hinweg zog, bis zu meiner jetzigen Qualifikation als Gemeindebrandinspektor.
BS: Wie darf man sich die Aufgaben hier vorstellen?
MF: Nun, natürlich ist es nach wie vor die Aufgabe Menschen jeglichen Alters für das Ehrenamt bei der Feuerwehr zu interessieren und zu begeistern. Es geht ja nicht nur um die fachliche Ausbildung und Qualifikation, sondern auch um den Teamgeist und Identifikation mit Gemeinschaft. Einen großen Part dieser Identifikation bringen die Wehrführer durch ihre praktische Arbeit ein. Meine Aufgabe als Brandinspektor würde ich als Impulsgeber beschreiben.
BS: Wie intensiv ist Ihre Arbeit in diesem Ehrenamt?
MF: Gedanklich ist man immer im Job und auch im Ehrenamt, zumal es eine derartige Verantwortung beinhaltet. Aber gehen Sie einmal von ca. 500 Stunden pro Jahr aus.
BS: Gibt es denn genügend Nachwuchs?
MF: In unserer Gemeinde durchaus, ja. Dies zeigt sich in der Kinderfeuerwehr, den 6 bis 10-Jährigen und in der Jugendfeuerwehr, den 10 bis 17- Jährigen.
Dennoch sehe ich mit Sorge, dass aufgrund fehlenden Wohnraums, junge Familien leider hier wegziehen. Das besorgt mich sehr!
Auch ist zu erkennen, dass alteingesessene Handwerksbetriebe keine Nachfolger mehr haben und schließen. Es scheint mir, dass Selbstständigkeit heute nicht mehr so gefragt ist und vielleicht die sogenannte „Work Life Balance“ im Angestelltenverhältnis lockt.
BS: Meinen Sie, dass es nach der derzeitigen Pandemie, zu hoffen ist, Menschen einen anderen Blick auf Beruf und Leben bringt?
MF: Ja, das denke ich schon. Ich erwarte neue Konzepte auf vielen Gebieten. Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten gibt es auch in unserer Gemeinde. Wir liegen direkt vor den Toren unserer Landeshauptstadt Wiesbaden und sind nicht abgeschnitten von der „großen weiten Welt“ Ich bin zuversichtlich!
BS: Ich danke Ihnen für das Gespräch und wünsche Ihnen weiterhin so viel Freude und Enthusiasmus!
Das Gespräch führte Bärbel Storch, Geschäftsführerin der Staatsbad Schlangenbad GmbH
Schlangenbad, den 21.01.2021